Mülheim. . Zum ersten Mal gewinnt der Mülheimer Verein mit seiner Schülermannschaft auf nationaler Ebene eine Medaille – und das als Nachrücker.
Freudentaumel und Siegesgeschrei brach am Sonntagnachmittag beim TSV Heimaterde in der Innogy-Sporthalle aus, als Tom Franke bei den Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaften den Matchball im allerletzten Spiel gegen den Bonner Philipp Irsen verwandelte. In diesem Moment hatte die Schülermannschaft des TSV Heimaterde die Bronzemedaille gewonnen.
Schon die Qualifikation zu den vorhergehenden Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaften gelang einer Schülermannschaft des Bundes-Talentstützpunktes erstmalig in seiner Vereinsgeschichte. Der dortige dritte Platz wurde frenetisch gefeiert – als Nachrücker ging es dann sogar zur deutschen Meisterschaft. Mit Organisationsgeschick schaufelten sich alle Spieler das Wochenende frei, nur Malte Arnold war verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt. Für ihn sprang Elias Tückmantel ein, außerdem zählten Selin Hübsch, Cara Siebrecht, Jule Alberts, Philipp Volovnik, Robin Kastenholz, Tom Franke und Nick Weinfurtner zum Team.
Der Start in der Vierergruppe gelang mit einem 7:1 gegen den TV Hofheim. Auch der ESV München wurde mit einem 7:1 vom Feld gefegt. Damit war das Halbfinale bereits vor dem Spiel gegen den Topfavoriten aus Hamburg gesichert und die im Grunde eingeplante Niederlage gegen den Horner TV wurde locker weggesteckt. Abteilungsleiter Christian Schröder war sprachlos und schrieb per Kurznachricht: „Ich kann gar nicht in Worte fassen, was ihr da geschafft habt! Ihr seid jetzt schon der absolute Wahnsinn.“
Halbfinalniederlage gegen Refrath
Im Halbfinale unterlag der TSV nach harter Gegenwehr dem TV Refrath mit 3:5. Mit dem BC Beuel wartete anschließend im Spiel um Platz drei eine extrem starke Mannschaft und der amtierende Westdeutsche Meister, dem der TSV vor wenigen Wochen noch recht klar unterlegen war. Mit einer intelligenten Mannschaftsaufstellung war ein 4:4 möglich und jeder Satz, jeder Punkt konnte spielentscheidend werden. Im zweiten Jungendoppel mit Tom Franke und Nick Weinfurtner, im Mädchendoppel mit Cara Siebrecht und Selin Hübsch, dem Mädcheneinzel mit Selin Hübsch und im dritten Jungeneinzel mit Tom Franke holte der TSV die vier notwendigen Punkte und alle anderen steuerten entscheidende Sätze und Punkte zur Bronzemedaille bei.
„Was hier passiert ist, ist schlicht Wahnsinn.Ich bin sehr stolz, dass wir hier mit einem Team, das sich aus National- und Stützpunktspielern, aber eben auch ganz normalen Vereinsspielern zusammensetzt, ein solches Ergebnis erzielen können.“, fasste Projektleiter Benjamin Kölsch das Wochenende zusammen.