Bitteres Wochenende mit zwei deutschen Niederlagen. Fünf Spieler von Uhlenhorst Mülheim waren dabei – unter anderem Debütant Malte Hellwig.
Freitagabend, Deutschland gegen die Niederlande, 3000 Zuschauer im Hockeypark Möchengladbach. Könnte ein Debüt in der A-Nationalmannschaft noch besser werden? Na klar, mit einem Tor zum Einstand – so schaffte es der Mülheimer Malte Hellwig. Es lief die neunte Minute, als Hellwig genau am richtigen Platz stand.
„Der Abpraller vom Torwart kam Richtung Siebenmeterpunkt, ich habe den Rebound reingeschlagen“, schildert der 21-jährige Uhlenhorst-Angreifer den Augenblick.
„Tierisch viel Spaß“ – und ein bitteres Ergebnis
Nachher war er aber zwiegespalten: „Es hat tierisch viel Spaß gemacht und mein Debüt hätte deutlich schlechter laufen können. Aber das täuscht nicht über das Ergebnis hinweg – natürlich hätte ich gerade gegen Holland gern gewonnen.“ Hellwigs Einstandstor stand am Beginn eines bitteren Wochenendes für die Nationalmannschaft.
Nach Hellwigs 1:1 traf sein Uhlenhorster Teamkollege Lukas Windfeder sogar zum 2:1 – am Ende gab aber eine 2:4-Niederlage. Sonntag folgte ein 0:1 gegen Großbritannien in der FIH Pro League.
Fünf Uhlenhorster Spieler im deutschen Kader
Neben Hellwig und Windfeder gehörten dabei mit Timm Herzbruch, Niklas Bosserhoff und Ferdi Weinke drei weitere Uhlen zum Kader von Bundestrainer Stefan Kermas.
Die Partie gegen die Niederlande begann ausgeglichen, „wir haben gegen das Pressing gut herausgespielt, aber in beiden Kreisen hat uns die Konsequenz gefehlt“, analysierte Hellwig nachher. „Das Spiel fühlte sich nicht so schlecht an, wie das Ergebnis aussieht.“ Auch Lukas Windfeder meinte: „Das hat sich alles ganz gut angefühlt“, fand den Sieg der Niederländer aber nicht unverdient.
Ergebnis von 2:4 täuscht über gute Leistung hinweg
Die Niederlande hatten in einer ausgeglichenen Partie aber mehr Durchschlagskraft in den Kreisen. Nach dem 2:2-Pausenstand dank der beiden Mülheimer Tore erzielten die Gäste in der 52. Minute nach einer kurzen Ecke das 2:3.
Kermas nahm in der Schlussphase den Torwart aus dem Tor, Holland nutzte das in der Schlussminute – ein ärgerliches 2:4. Noch bitterer war das 0:1 gegen Großbritannien, das Sonntag folgte. Hierbei war mit Lukas Windfeder ein anderer Uhlenhorster in der Hauptrolle.
Windfeder gegen Großbritannien in der Hauptrolle
Erst fälschte er einen Schuss von Roper ab, der Ball ging ins Tor. Wohl irregulär zwar, weil der Schuss von außerhalb des Kreises kam – auch mit Hilfe des Videobeweises entschied sich das Schiedsrichterteam aber nicht um.
Dann hatte Windfeder am Ende den Ausgleich auf dem Schläger, bei seinem Schuss nach Kurzer Ecke bekam der britische Torwart aber soeben die Beine zusammen – das wäre der Ausgleich 17 Sekunden vor dem Ende gewesen. Es blieb beim 0:1. Ärgerlich für die Deutschen, die von sechs Pro-League-Partien nur zwei gewonnen haben.
„Wir sind lange nicht mehr so häufig in den gegnerischen Kreis gekommen wie heute – das war der Fortschritt zum Freitagsspiel“, so Kermas. „Aber dafür kannst du dir nichts kaufen, das fragwürdige Gegentor passt dann heute da auch irgendwie rein.“ Daher seien alle „ziemlich genervt.“
Hellwig über sein Debüt: „Eine ganz andere Dimension“
Auch Malte Hellwig, der trotzdem großartige Erfahrungen sammeln könnte: Er hatte natürlich viel U21-Erfahrung, das Debüt im A-Team hatte aber eine „ganz andere Dimension“, wie er sagte: „Es schauen viel mehr Leute zu, es gibt eine Fernsehübertragung. Es hat schon gekribbelt vor dem Spiel, aber ich war nicht tierisch nervös oder so. Die Jungs haben mir viel geholfen, mich wohl zu fühlen und selbstbewusst da ranzugehen.“
Er wolle sich gut präsentieren, mutig sein, war sein Vorsatz. Das klappte, nicht nur aufgrund seines ersten Tors nach neun Minuten – nur an die Punktausbeute wird er nicht gern erinnern.