Mülheim. . Lokalderby in den Ruhrauen. Sechs-Punkte-Spiel für Rot-Weiß. Pierre Hirtz wechselt im Sommer von RWM nach Mintard.
Wenn die Fußball-Bezirksliga am Gründonnerstag ihren 28. Spieltag austrägt, sind zwei Mülheimer Mannschaften in das Spitzenspiel involviert. In den Ruhrauen empfängt der Spitzenreiter Blau-Weiß Mintard den Tabellendritten Mülheimer FC 97. In der Verfolgergruppe möchte der Mülheimer SV 07 durch einen Sieg in Velbert dranbleiben. Unten braucht Rot-Weiß einen Heimsieg über Winfried Kray. Den ersten stadtinternen Wechsel zur neuen Saison gibt es auch schon.
Blau-Weiß Mintard – Mülheimer FC 97 (Do., 19.30 Uhr, Durch die Aue).
Die Ausgangssituation ist klar: Mintard kann sich eine Niederlage eher erlauben als der MFC, der dann vermutlich sechs Punkte hinter dem Tabellenzweiten aus Steele zurückliegen würde. „Natürlich, uns bleibt doch nichts anderes übrig“, sagt der neue MFC-Trainer Dirk Pusch.
Für seinen Trainerkollegen Marco Guglielmi wird das Duell gegen den MFC eines der wichtigsten Spiele der Saison – aber auch eines der schwersten. „Wenn wir es schaffen, das zu gewinnen, dann wäre der MFC ja quasi raus aus dem Rennen“, so Guglielmi.
Dazu müsse seine Mannschaft aber die Wichtigkeit des Spiels erkennen. „Wir müssen die Stärken des MFC im Keim ersticken“, so Guglielmi. Der Coach weiter: „Wenn alle Spieler hundert Prozent geben, dann werden wir am Ende mit Sicherheit nicht mit leeren Händen da stehen.“
Auch Dirk Pusch sieht sein Team freilich nicht chancenlos. „Ich spiele immer gerne gegen Mintard“, sagt Pusch. Als Trainer von Rot-Weiß hat er dreimal gegen Blau-Weiß gewonnen. „Wir werden eine schlagkräftige Truppe aufstellen, die in der Lage sein wird, Mintard zu schlagen“, sagt Pusch, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Einsatz mehrerer Spieler noch fraglich ist. „Sie wissen nicht, ob sie es berufsbedingt zeitlich schaffen“, erklärt Pusch. Theoretisch kann er auf sein bestes Aufgebot zurückgreifen, auch wieder mit den beiden Brüdern Celal und Sahin Karabudak in der Innenverteidigung.
Bei den Mintardern fällt Mittelfeldspieler Sinan Kilincarslan wegen der fünften Gelben Karte aus. Alfio Verzi war krank und hat in dieser Woche noch nicht trainiert. Silvain Wirkus ist noch verletzt. Mehrere Mintarder wie Frederic Faßbender oder Jakob Kruse sind seit Kurzem wieder ins Training zurückgekehrt, kommen für einen Einsatz aber noch nicht in Frage.
Die Mintarder werden für das Spitzenspiel am Donnerstagabend den Aschenplatz zum Parken öffnen.
SV Rot-Weiß – DJK St. Winfried Kray (Do., 19.30 Uhr, Winkhauser Weg). Ein klassisches „Sechs-Punkte-Spiel“ steht den vom Abstieg bedrohten Rot-Weißen am Donnerstag bevor. Nach dem bösen 0:5 gegen Union Velbert vor wenigen Tagen sind sie auf den viertletzten und damit den Relegationsplatz zurückgefallen. „Ich habe der Mannschaft noch einmal klar gemacht, dass es langsam Zeit wird zu punkten. Es sind nur noch sieben Spiele“, sagt Trainer Selami Günel.
Gegen Kray ist ein „Dreier“ fast Pflicht, schließlich haben die Essener nur vier Punkte mehr auf dem Konto. Diesen Rückstand möchten die Mülheimer unbedingt verkürzen.
Das Gute: Günel kann seine Abwehr wieder stabilisieren. Marcle Glahn, Dustin Christmann und Jonas Kathmann sind zurück im Kader. Marvin Nipper ist hingegen noch fraglich. Dafür fallen aber Stürmer Fabian Pusch (Oberschenkelverletzung), Marcel Spitzer und Kevin Klewer (Arbeit) sowie die Brüder Robin und Etienne Wandel (Urlaub) aus.
In der nächsten Saison muss der SV Rot-Weiß dann komplett auf Pierre Hirtz verzichten. Der Stürmer hat in dieser Woche unter Tränen seinen Wechsel zum Tabellenführer Blau-Weiß Mintard bekanntgegeben.
SV Union Velbert – Mülheimer SV 07 (Do., 19.30 Uhr, Ernst-Adolf-Sckär-Sportplatz). Mit dem Sieg über Adler Union Frintrop am Sonntag hat der MSV 07 selbst dafür gesorgt, dass er im Saisonfinale nicht dem Freundschaftsspielmodus verfällt. Zumindest die Rückkehr auf Platz vier ist wieder möglich, ob die „07er“ bei sieben Punkten Rückstand in Sachen Relegationsplatz noch einmal eine ernsthafte Rolle spielen können, bleibt hingegen abzuwarten.
Die Velberter haben mit dem 5:0 beim SV Rot-Weiß alle letzten Zweifel in Sachen Klassenerhalt von sich gewiesen und stehen mit 37 Punkten nun jenseits von Gut und Böse. „Damit sind sie einigermaßen unberechenbar“, meint MSV-Trainer Dirk Roenz, der ergänzt: „Wir wollen natürlich den Dreier in Velbert.“
Allerdings muss Roenz dabei ohne seinen Sohn und Torjäger Pascal auskommen, der sich beim 3:2-Heimerfolg gegen Frintrop die fünfte Gelbe Karte abgeholt hat. Dafür kehren einige Spieler, die zuletzt krankheitsbedingt gefehlt haben, in den Kader des MSV zurück. „Wir werden eine gute Truppe auf den Platz bringen“, ist sich Roenz sicher.
Sollte der MFC 97 in Mintard verlieren, könnte der MSV mit einem Auswärtssieg in Velbert bis auf einen Zähler an den dritten Platz heranrücken.