Mülheim. . Der Däne hat in Mülheim das Halbfinale im Herreneinzel erreicht. Das niederländische Mixed Tabeling/Piek schafft die Sensation.
Die ganzen German Open werden von Asiaten dominiert? Nein! Ein 1,80 Meter großer, 33 Jahre alter Däne wehrt sich tapfer, hat drei Kontrahenten aus Fernost aus dem Weg geräumt und fordert im Halbfinale den vierten. Hans-Kristian Solberg Vittinghus ist aber nicht der einzige Europäer am Finalwochenende. Das niederländische Mixed Robin Tabeling/Selena Piek schaffte am späten Freitagabend die Sensation und steht auch im Halbfinale. Ausgeschieden sind Gabriela und Stefani Stoeva.
Vittinghus gegen Asien – so lautete das Motto im Viertelfinale des Herreneinzel. „Ein bisschen unfair. Ich hatte gehofft, dass mich einige Kollegen aus Europa in diese Runde begleiten würden“, sagte Vittinghus nach seinem 21:13, 18:21, 21:15-Erfolg gegen Joo Ven Soong , einem Qualifikanten aus Malaysia.
Vittinghus verliert im zweiten Satz spät den Faden
Der Lin Dan-Bezwinger aus dem hohen Norden dominierte den ersten Satz, verlor im zweiten aber plötzlich den Faden. Drei Punkte fehlten ihm noch zum Matchgewinn, dann kam Soong zurück, holte sich den Satz und war auch zu Beginn des Entscheidungsdurchgangs obenauf. Vittinghus steckte nicht auf. Angetrieben von den Zuschauern kämpfte er sich zurück – und zum Sieg. „Ich liebe es hier zu spielen. Es ist immer wie ein Heimspiel.“
Das er sich nun mit dem Weltranglistenersten und amtierenden Weltmeister Kento Momota aus Japan messen darf, ist für ihn ein weiteres besonderes Erlebnis. „Für diese Spiele bin ich hier. Jetzt bin ich noch müde und muss mich erholen. Wenn es auf den Court geht werde ich es genießen und alles geben“, versprach das Mentalitätsmonster aus Frederikshaven.
Ex-Mülheimer Robin Tabeling begeistert die Massen
Als sich alle schon darauf einstellten, dass der Däne der einzige Europäer im Turnier bleiben würden, schafften der ehemalige Mülheimer Bundesligaspieler Robin Tabeling und seine Mixedpartnerin Selena Piek die Sensation und schalteten in einem Dreisatzkrimi das topgesetzte Mixed Yuta Watanabe/Arisa Higashino aus Japan aus. „Wir sind sehr happy, gegen eines der besten Doppel der Welt gewonnen zu haben“, sagte Piek, ihr Partner Tabeling ergänzte: „Ich habe in Mülheim noch nie so gut gespielt.“ Der 24-Jährige spielte insgesamt fünf Jahre lang in der Bundesliga, zwei davon in Mülheim.
Bulgarinnen unterliegen den Weltmeisterinnen
Für Gabriela und Stefani Stoeva endete das Turnier derweil gegen die japanischen Weltmeisterinnen Mayu Matsumoto und Wakana Nagahar. Sie unterlagen in drei Sätzen. Nach klarem ersten Satz gewannen sie den zweiten, um den dritten Durchgang schließlich mit 13:21 zu verlieren. „Wir haben ein bisschen den Fokus verloren und hätten genauso starten müssen wie im zweiten Satz“, sagte Gabriela Stoeva nach dem Spiel selbstkritisch.
So müssen es nun zwei Niederländer und ein 1,80 Meter großer Wikinger mit unbändigem Kampfwillen herausreißen und gegen die Dominanz aus Fernost bestehen. Die Zuschauer in Mülheim werden da sein. Wenn es heißt: Runde vier im Duell Europa gegen Asien.