Mülheim. . Vor dem Derby gegen den Mülheimer FC 97 trennen sich die Wege von RWM und Dirk Pusch. Co-Trainer Selami Günel übernimmt.

Im Dezember fiel das Mülheimer Lokalduell in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SV Rot-Weiß und dem MFC 97 wegen eines kurzen Wintereinbruchs aus. Bei der Neuauflage an diesem Karnevalssonntag rückt die sportliche Bedeutung aber in den Hintergrund, denn die Rot-Weißen stehen plötzlich ohne Trainer da.

Seit dem 18. November haben die Eppinghofer in der Liga nicht mehr gewonnen. Drei Niederlagen und das Unentschieden von letzter Woche in Velbert stehen seitdem in der Bilanz. In der Tabelle trennt die Rot-Weißen nur noch ein Punkt vom Relegationsplatz. „Die allgemeine Entwicklung der Mannschaft war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt der erste Vorsitzende Christian Bär.

Pusch führte das Team auf Anhieb in die Bezirksliga

Dennoch lobt er den scheidenden Coach in höchsten Tönen. „Was Dirk für den Verein geleistet hat, ist gigantisch. Er hat uns aus einem Tiefschlaf erweckt. Einen Trainer mit so einer akribischen Arbeit habe ich noch nie erlebt - und das alles ohne Geld“, sagt der Vereinschef.

Warum dann die Trennung? „Manchmal ist man persönlich einfach abgenutzt und vielleicht können wir jetzt noch einmal neue Impulse setzen“, sagt Bär. Pusch hatte die Rot-Weißen 2015 übernommen und sofort von der Kreisliga A in die Bezirksliga geführt. „Ich habe mich schon ein Stück weit vor den Kopf gestoßen gefühlt“, sagte der Coach im Gespräch mit der Sportredaktion. Eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit gibt es nun wohl nicht mehr.

Der Co-Trainer hat volles Vertrauen des Vereins

Am Sonntag steht im Derby gegen den MFC 97 der bisherige Co-Trainer Selami Günel an der Seitenlinie. Er leitete auch schon das Training in dieser Woche. „Er hat unser vollstes Vertrauen. Wir haben auch noch keine weiteren Aktivitäten eingeleitet“, erklärt Christian Bär. Das weitere Vorgehen soll in einer gemeinsamen Sitzung des Vorstandes besprochen werden. „Schnellschüsse sind nicht mein Ding“, betont der Vorsitzende.

Er traut der Mannschaft auch ohne Zweifel den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu. „Sie ist auf jeden Fall stark genug und wir lassen uns jetzt auch durch diese unglückliche Situation nicht beirren“, sagt Bär. Er attestiert den Rot-Weißen auch einen klaren Aufwärtstrend in den letzten beiden Spielen.

Die entscheidenden Begegnungen im Kampf um den Ligaverbleib gegen den Heisinger SV Schonnebeck II, den Tusem Essen, den TuS Essen-West, den VfB Essen-Nord und den SC Frintrop kommen ja auch erst noch.

MFC 97 kann am Sonntag auf Rang vier springen

Für den MFC 97 besteht am Sonntag die Chance, auf den vierten Platz zu klettern und den Rückstand auf Spitzenreiter Mintard auf fünf Punkte zu verkürzen. „Der Rückrundenstart war gut und unser Fokus liegt voll darauf, dass wir dieses Spiel gewinnen“, sagt Trainer Hakan Katircioglu, früher sogar Vorsitzender bei den Rot-Weißen.

Weil der Coach die Spielweise der Rot-Weißen kennt, lag sein Hauptaugenmerk in dieser Woche auf harten Zweikämpfen. „Ohne Kampf kannst du dort nicht gewinnen“, weiß er.

Nicht mehr zum Kader gehört Mümin Aktürk. Aus disziplinarischen Gründen hat der Coach den Stürmer in dieser Woche aus dem Team gestrichen.