Mülheim. . Bezirksligist MFC gewinnt zum ersten Mal die Stadtmeisterschaft und feiert den Sieg nun im Trainingslager. Laune beim MSV 07 etwas getrübt.
Kai Gröger schüttelt den Kopf. Auch der beste Speldorfer konnte nicht verhindern, dass seine Mannschaft im Spiel gegen den Mülheimer FC 97 mit sage und schreib 0:6 zurückliegt. Fast eine Minute lang steht der Keeper mit dem Ball am Fuß vor seinem Tor und zögert das Spiel hinaus, um sein Team vor noch einem größeren Debakel zu bewahren. Die Szene brachte dem Schlussmann nicht nur Buhrufe ein, sondern stand auch sinnbildlich für den Wechsel an der Spitze des Mülheimer Hallenfußballs. Der dreifache Sieger ist gestürzt, der neue Champion heißt zum ersten Mal MFC 97.
Und diese Premiere ist verdient. Der Bezirksligist blieb im gesamten Turnierverlauf ungeschlagen, gab nur zwei Punkte im Gruppenspiel gegen den TuSpo Saarn ab. „Wir hatten Angst, unsere wirkliche Technik auszuspielen“, sagte Trainer Hakan Katircioglu im Rückblick. Aus diesem einzigen Punktverlust zog der MFC offenbar die richtigen Schlüsse, es folgte die 6:0-Gala gegen Speldorf. Das Halbfinalticket buchten die Styrumer mit einem 6:2 über den SV Raadt.
Karabudak bestraft Mintarder Nachlässigkeit sofort
Im Halbfinale bestrafte der MFC die Blau-Weißen aus Mintard eiskalt. Vergaben die Mintarder noch eine Riesenchance, traf Sahin Karabudak im Gegenzug via Innenpfosten zum vorentscheidenden 2:0. Das Anschlusstor von Marco Brings kam zu spät.
Im Endspiel war der MSV 07, der sich zuvor zu einem 2:0 über den TuSpo Saarn gemüht hatte, der Styrumer Offensivpower zunächst nicht gewachsen. Nach zehn Minuten führte der MFC mit 4:0. Erst danach wachte der MSV auf, traf zweimal ins Tor und einmal an den Pfosten.
MSV-Coach Roenz: „MFC hat verdient gewonnen“
Doch die große Sause in rot konnte auch diese Aufholjagd nicht mehr verhindern. Begeistert nahmen die Styrumer Spieler den neuen Wanderpokal (den alten hat der VfB Speldorf nach drei Siegen in Serie fest für sich gewonnen) in Empfang. „Den nehmen wir jetzt mit nach Antalya“, jubelte Trainer Hakan Katircioglu. Denn schon am Sonntag geht es für die Mülheimer weiter zum Trainingslager in die Türkei. „Uns steht eine anstrengende Woche bevor“, verrät der Coach. Vorher wird aber noch kräftig gefeiert.
„Der MFC hat verdient gewonnen“, räumte auch 07-Trainer Dirk Roenz nach dem Finale ein. Trotz des verpassten Titels war der Coach mit dem Gesamtauftritt seiner Truppe zufrieden. „Im Finale haben wir zwei, drei individuelle Fehler gemacht und dann ist es gegen eine solche Mannschaft schwer aufzuholen“, so Roenz. Bitterer Beigeschmack: Die Verletzung von Philipp Reis aus der Vorrunde stellte sich als Riss des hinteren Kreuzbandes heraus. Auch deswegen wird beim MSV weniger gefeiert.