Mülheim. . Zwei 18-Jährige mischen in der Bundesliga in der Torjägerliste oben mit. Dabei klappte das Zusammenspiel in der Jugend noch lange nicht so gut.
Jubelnd streckt Aina Kresken den rechten Arm aus, die Faust geballt. Gerade hat sie im zweiten Saisonspiel für die Feldhockey-Damen des HTC Uhlenhorst bereits ihr zweites Tor erzielt. Immer noch vor Jubel schreiend läuft sie geradewegs auf ihre Sturmpartnerin Charlotte von Hülsen zu, die ihr das 2:2 gegen den Düsseldorfer HC aufgelegt hat. Wenngleich das Duell gegen den Düsseldorfer HC am zweiten Spieltag noch mit 2:3 verloren ging, sollte dieses Bild Symbolcharakter bekommen. Denn mit jeweils acht Treffern mischen die beiden 18-Jährigen die Torschützenliste der ersten Liga auf.
Dass die beiden im Angriff ein kongeniales Duo bilden würden, war lange gar nicht abzusehen. „In der Jugend habe ich immer in die eine Richtung gespielt und sie ist in die andere gelaufen“, lacht Aina Kresken heute. Mittlerweile haben sich die beiden jungen Stürmerinnen in ihrem zweiten Jahr in der ersten Mannschaft gefunden. „Das freut mich natürlich umso mehr, dass sie hier so einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben“, sagt Trainer Benjamin Hinte, der das Duo schon in der Jugend trainiert hat.
Traum von einem Hockeystipendium in den USA
Aina Kresken kam durch ihre Schwester zum Hockey. Mehrere Jahre spielte die Luisenschülerin beim Club Raffelberg, ehe sie 2015 zum HTCU wechselte. Damals verbrachte sie auch schon ein halbes Jahr in den USA – und hat Gefallen gefunden. Bald soll es mit einem Hockeystipendium erneut in die Staaten gehen. „Es wird auf jeden Fall die Ostküste, weil an der Westküste kein Hockey gespielt wird“, weiß die Mülheimer BWL-Studentin.
Charlotte von Hülsen ist mit dem Hockeysport groß geworden. Schon ihre Mutter spielte in Hamburg in der Bundesliga. Sie begann am Uhlenhorst, wechselte 2010 zum KHTC, um fünf Jahre später zum HTCU zurückzukehren. Andere Sportarten wie Tennis oder Leichtathletik hatten keine Chance. „Hockey hat sich dann einfach durchgesetzt“, sagt sie. Die Psychologie-Studentin kann sich vorstellen, später im Bereich der Sportpsychologie zu arbeiten.
Auf dem Feld bisher besser als erwartet
Mit der bisherigen Feldsaison ist das Sturmduo zufrieden. „Der achte Platz war glaub ich unser Ziel und jetzt sind wir Sechster“, sagt Charlotte von Hülsen. Ihre Kollegin ergänzt: „Wir werden natürlich versuchen, dort weiter zu machen.“
Auch in der Halle lässt es sich mit zwei Siegen aus drei Spielen ganz gut an. „Wir wollen schon ins Viertelfinale kommen und dann schauen wir mal, wie es sich entwickelt“, sagt Aina Kresken. In der Halle ist die Chance auf das FinalFour wahrscheinlich größer als auf dem Feld. „Da sind wir noch weit weg aber vielleicht sind wir dann in einigen Jahren dran“, hofft Kresken.
Duo strebt die U21-Nationalmannschaft an
Die 18-Jährige war im Sommer bei der U18-Europameisterschaft in Spanien mit dabei. „Danach ist sie schon im ersten Training mit einem unheimlichen Engagement und Speed aufgetreten“, erinnert sich Trainer Benjamin Hinte. Auch Charlotte von Hülsen lebe von ihrem Tempo und sei sehr engagiert. Beide machen sich Hoffnungen, der kommenden U21-Nationalmannschaft angehören. Erster Zwischenschritt ist der Zentrallehrgang. „Alles andere können wir noch nicht einschätzen“. Vielleicht bilden die beiden auch bald beim DHB ein Duo im Sturm.