Trennung war ohnehin vom Vorstand vorgesehen, auch einige Spieler werden im Winter gehen. Am Sonntag Heimspiel gegen Ratingen 04/19.
Paukenschlag! Trainer Christian Mikolajczak schmeißt beim Fußball-Oberligisten VfB Speldorf hin. Nach den letzten beiden Spielen in diesem Kalenderjahr ist für den 37-Jährigen Schluss. „Es sind viele Dinge im Verein passiert, die mir einfach nicht mehr passen“, sagt Mikolajczak. Der Verein ist bei der Bezahlung der Mannschaft im Verzug, das Team wird zur Rückrunde ein neues Gesicht bekommen.
Im Verein brodelte es schon lange. Zwischen den Vorstandsmitgliedern ist es durch unterschiedliche Auffassungen für die zukünftige Ausrichtung zu Zerwürfnissen gekommen. Die Explosion war nur eine Frage der Zeit. „Mit mir redet keiner, ich war völlig auf mich allein gestellt“, schildert Mikolajczak die Situation.
Jugendabteilung will Dinge in die Hand nehmen
Da der Vereinsvorsitzende Frank Linnecke seit Wochen abgetaucht ist, bildete sich rund um die Jugendabteilung und den sportlichen Leiter Oliver Röder ein Team, das die Dinge nun in die Hand nehmen wollte. Für den 15. Dezember war eine Sitzung mit Sponsoren anberaumt. Das brachte bei Mikolajczak offenbar das Fass zum Überlaufen. „Man sieht, dass dort Dinge hinter dem Rücken des Vorsitzenden und des Trainers passieren“, so der Coach. Am Donnerstag teilte er der Mannschaft seine Entscheidung mit.
Wirklich überrascht war der sportliche Leiter Oliver Röder am Freitag im Gespräch mit dieser Zeitung nicht. „Eine Zusammenarbeit über den Winter hinaus hätte ohnehin keinen Sinn gemacht“, lässt Röder durchblicken, dass eine Trennung bereits beschlossene Sache war. „Wir haben im Sommer sehr viel Qualität geholt, die sich leider in keinster Weise im Tabellenplatz zeigt“, sagt Röder.
Streit entzündete sich an Abgängen im Sommer
Bereits an diesen Verpflichtungen entzündete sich der Streit im Vorstand, als etwa ein Arman Corovic geholt wurde und stattdessen der vorherige Kapitän Philipp Bartmann gehen musste. „Ich habe immer um Ruhe gebeten anstelle immer wieder neuer Hauruck-Aktionen“, sagt Röder.
Christian Mikolajczak hat genug von diesen Feindseligkeiten. „Der ganze Verein wird durch den Konflikt zweier Männer in Frage gestellt. Es findet alles nur noch auf der Ego-Schiene“, sagt er.
Gesicht der Mannschaft wird sich verändern
Der Verein wird in der Winterpause versuchen, eine vernünftige Finanzierung der Mannschaft zu gewährleisten. Dass das Team ein neues Gesicht erhalten wird, liegt dabei auf der Hand. Offenbar fanden auch schon Gespräche mit potenziellen neuen Trainern statt. „Ob es dann am Ende für den Klassenerhalt reicht, wird sich auch am Charakter und der Verbundenheit zum Verein zeigen“, sagt Oliver Röder.
Christian Mikolajczak indes schließt ein neues Engagement schon zur Rückrunde nicht aus. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich einfach Bock auf Fußball habe. Ich muss aber davon überzeugt sein und der Verein muss eine gute Struktur haben“, sagt Mikolajczak. Solche wollte sich der VfB in den letzten zwei Jahren aufbauen. Nun steht er vor einem Neustart.