Mülheim. . Mit fünf Jahren sah Gijs Snijders in seiner Heimat erstmals ein Pferderennen. Heute ist er Rennreiter und Auszubildender von Yasmin Almenräder.
Wer gerne Gitarre spielt, der würde gerne ein Rockstar werden, wer gerne Fußball spielt, der würde gerne Profi werden – und wer gerne reitet, der würde am liebsten den ganzen Tag reiten. Gijs Snijders (19) erfüllt sich diesen Traum gerade am Raffelberg. Der Niederländer ist seit September Auszubildender im Stall von Yasmin Almenräder und lebt und arbeitet die nächsten zwei Jahre rund um die Mülheimer Galopprennbahn.
Ein wenig schüchtern ist er schon, als er neben dem Wallach McQueen für ein Foto posieren soll. Sein sympathisches Lächeln blitzt aber wenige Augenblicke danach auf. Ihm ist anzumerken, dass er die Nähe zu Pferden genießt. Die Freude über die nun zustande gekommene Ausbildung zum Pferdewirt ist ihm anzusehen, wenn er sagt: „Das ist natürlich großartig, dass ich hier mein Hobby zum Beruf machen kann.“
Für die Trainerin ist Snijders der „Wunsch-Azubi“
In den kommenden zwei Jahren wird er sich um die Pferde von Yasmin Almenräder kümmern, zusätzlich steht eine intensive theoretische Ausbildung bei der Landwirtschaftskammer in Köln bevor.
Ein Berufsfeld, das sich heutzutage immer weniger junge, vor allem männliche, Menschen aussuchen. Laut Almenräder ist es auch kein Beruf, den jeder einfach so machen kann, eine grundsätzliche Erfahrung im Umgang mit Pferden sollte schon vorhanden sein. Umso glücklicher schätzt sich die Mülheimer Trainerin über die Anstellung ihres neuen Auszubildenden. „Er ist der Wunsch-Azubi, weil er reiten kann, er ist ja schließlich schon ein richtiger Rennreiter“, sagt sie über Gijs Snijders.
Fütter, Striegeln und Reiten gehört zum Tätigkeitsfeld
In den nächsten zwei Jahren wird dieser sich um ihre Tiere kümmern, sie füttern, striegeln und reiten – schließlich müssen die Pferde im Training bleiben, um bei Galopprennen weitere Siege für die selbstständige Almenräder einzufahren. Mit Snijders hat sie da nun jemanden, bei dem sie ihre Pferde in guten Händen weiß. In seiner niederländischen Heimat Boxmeer nahe der Grenze zu Deutschland war er gerade einmal fünf Jahre alt, als er das erste Mal in Kontakt mit den Tieren kam. Beim traditionellen Mettwurst-Rennen im Zentrum der Stadt stand er damals als Besucher am Rand und bewunderte die Reiter, die auf den Pferden zu Höchstleistungen auflaufen mussten. „Seit diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich da auch einmal mitreiten möchte“, sagt Snijders heute.
Direkt im Anschluss ging es zum Reitunterricht in der örtlichen Reitschule. Bis er zwölf war, steigerte sich die Liebe zu den Tieren immer weiter, der Kontakt wurde immer reger – und er selbst auf dem Rücken der Pferde immer schneller. „Dann habe ich das erste Mal bei dem Mettwurst-Rennen teilgenommen. Das war toll, auch wenn ich direkt in der ersten Runde rausgeflogen bin“, erinnert sich der Niederländer.
Rennreiter erfüllt sich einen Traum
Die Begeisterung hatte ihn gepackt, genauso wie sein Ehrgeiz. In den folgenden Jahren gelang ihm das, wovon er als Fünfjähriger geträumt hatte: er gewann das Traditionsrennen mit Volksfestcharakter zweimal.
Irgendwann wurde Gijs Snijders klar, dass er noch mehr mit seinen Lieblingen auf vier Beinen machen möchte und er wechselte auf Vollblüter. Nach der Schule stand er jeden Tag im Stall und kümmerte sich um die Pferde. Die Schule litt darunter nicht, er absolvierte seine Fachhochschulreife – doch der Pferdesport blieb immer im Fokus.
Technischer Bereich interessiert den 19-Jährigen auch
Snijders aber hat durchaus noch andere Ziele, als immer beruflich mit Pferden zu tun zu haben. „Nach der Ausbildung will ich etwas im technischen Bereich studieren“, sagt er. Doch bis dahin möchte er mit voller Konzentration seinem Hobby, den er nun erst einmal als seinen Beruf ausübt, frönen. Ein paar Rennen will er schon noch gewinnen, bevor er sich anderen Zielen widmet. Und mit seiner bereits vorhandenen Expertise wird er sicherlich auch dafür sorgen, dass der Stall von Yasmin Almenräder in den kommenden Jahren weitere Siege einfahren wird.