mülheim. . Die Mountainbikerin Cemile Trommer gewann mit ihrer Teampartnerin Karen Brouwer 10. Auflage des Momentum Health Cape Pioneer Trek in Südafrika.
Die Mountainbikerin Cemile Trommer aus Mülheim gewann gemeinsam mit ihrer Teampartnerin Karen Brouwer die legendäre zehnte Auflage des Momentum Health Cape Pioneer Trek in Südafrika. Das deutsch-niederländische Team sicherte sich vier der insgesamt sieben Etappen.
Vom zweiten Tag an führten die 28-jährige Mülheimerin, die früher dem R.C. Sturmvogel angehörte, und ihre niederländische Partnerin vom Team „KMC Fruit to go“ die Wertung in der Elite Damen Kategorie an. Die rosafarbene Führungstrikots gaben sie trotz harter Attacken der Konkurrenz bis zum letzten Renntag nicht mehr her. Auch der Sieg der finalen siebten Etappe bewies einmal mehr, wie gut das neu formierte und von allen „German-Dutch-Duo“ genannte Team harmonierte.
Das kleine Team funktioniert in Südafrika perfekt
Nach ihrer Rückreise kommentierte eine strahlende Cemile die Küsten- und Klein-Karoo-Erfahrung am Südkap: „Wir haben unglaublich gut zusammengearbeitet. Es bedurfte keiner Worte, um wahrzunehmen, wenn die eine das Hinterrad der anderen brauchte, um wieder Kraft zu sammeln oder wann eine Attacke gestartet wurde, um die Konkurrenz abzuschütteln. Ich habe im Voraus natürlich gehofft, dass wir vorne ums Podium mitfahren können aber dass wir Gesamtsiegerinnen des Cape Pioneer Trek werden können, hätte ich nie geglaubt.“
Übernachtung in kleinen Ein-Mann-Zelten
Die sieben Etappen starteten von drei 100 Kilometer entfernt voneinander liegenden Orten aus, so dass das gesamte Race-Camp dreimal umziehen musste. Übernachtet wurde in kleinen Ein-Mann-Zelten und für die Verpflegung vor während und nach den Rennen wurde durch den Veranstalter gesorgt. Von früh bis spät schallte das Lied „Coming along“ von Sunset Sweatshop über das Eventgelände und sorgte für gute Stimmung mit Ohrwurmgarantie.
Für Cemile, die Fahrerin bei Focus RAPIRO Racing ist, war dies ihre erste Reise nach Südafrika. „Worte können nicht beschreiben, was für eine fantastische Erfahrung das war. Ich habe noch nie in einer Woche ein so abwechslungsreiches Gelände erlebt- keine Etappe war wie die andere. Es war das schönste Rennen, das ich je gefahren bin.“
Triumph der Fahrerinnen bei der Königsetappe
Der größte persönliche Sieg für die beiden war der Etappensieg der Königsetappe am vorletzten Tag: Mit 97 Kilometern eine der kürzeren Etappen, aber 2600 Höhenmeter und eine Bergankunft unterschieden dieses Rennen von den anderen sechs deutlich. Anders als für Südafrika erwartet, hatten die Fahrer es an diesem Tag mit bizarren Wetterbedingungen zu tun.
„Dieses Rennen war das bisher härteste, das ich erlebt habe. Wir haben das Wetter auf dem Swartberg-Pass völlig unterschätzt und sind auf den letzten sieben Kilometern bis zum Ziel von Eisregen, Wind und Temperaturen um die null Grad überrascht worden. Nach so vielen Tagen im Sattel und 90 Kilometern in den Beinen hatte ich zu diesem Zeitpunkt keine Kraft mehr. Dass ich oben angekommen bin, war reiner Kampfgeist und meiner Teampartnerin Karen zu verdanken. Im Ziel musste man mich dann vom Rad tragen“, erinnert sich Cemile.
Die Gesamtführungsposition stand zu dem Zeitpunkt mit 55 Minuten Vorsprung bereits außer Frage. „Trotzdem möchte man jeden Tag aufs Neue beweisen, dass man die Stärke hat, zu gewinnen auch wenn man sich am Tag zuvor komplett verausgabt hat.
>>> Deutsch-niederländisches Team schmiedet Pläne
Für das deutsch-niederländische Duo steht fest, dass die Teilnahme an der legendären Veranstaltung in Südafrika nicht ihr letztes gemeinsames Rennen war.
„Es ist ein tolles Gefühl, die Saison mit so einem großartigen Erfolg abschließen zu können. Es gibt zwar keine konkreten Pläne, aber dieses Renn-Abenteuer hat so viel Spaß gemacht und uns beide weitergebracht, dass wir mit dem Gedanken spielen, so etwas zu wiederholen.“