Mülheim. . Auf der letzten Runde des Styrumer Straßenlaufs hat Lukas Kagermeier die größeren Reserven. Hinterher gewinnt er auch noch die fünf Kilometer.
Der Wind blies den beiden Läufern bei deutlich unter zehn Grad ordentlich ins Gesicht. Dennoch ließen sich Lukas Kagermeier und Sebastian Hadamus beim 38. Styrumer Straßenlauf nicht beirren. Beim Hauptlauf über zehn Kilometer lieferten sie sich über den Großteil der fünf Runden rund um die Neustadtstraße ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende hatte der 20 Jahre jüngere Kagermeier die größeren Reserven auf der letzten Runde.
„War hart“, war das erste, was der Sieger nach dem Zieleinlauf herausbrachte. Kein Wunder, war es doch der erste Zehn-Kilometer-Lauf des 24-Jährigen seit längerer Zeit. Zuletzt lag der Fokus des Esseners, der aber seit Jahren für den Styrumer Turnverein startet, auf dem Triathlon und der Fünf-Kilometer-Distanz. „Ich hatte eine recht erfolgreiche Saison“, sagt der Jura-Student. Sein Start in Styrum war aber lange ungewiss, da es Komplikationen bei einer Zahn-Operation gegeben hatte.
Vier Runden lang liegen die beiden Gegner gleichauf
Am Ende ging aber alles gut. Vier Runden lang liefen Kagermeier und der 44-jährige Sebastian Hadamus vom ART Düsseldorf gleichauf an der Spitze. „Einmal wollte er glaube ich das Tempo anziehen, aber das konnte ich dann ganz gut mitgehen“, schildert der STV-Athlet. Er selbst startete dann Anfang der finalen Runde den entscheidenden Angriff. „Da hat er sich direkt an der ersten Ecke gelöst und dann holst du ihn auch nicht mehr ein“, sagte der Zweitplatzierte über die entscheidende Rennsituation.
Mit seiner Premiere in Styrum war der Düsseldorfer dennoch hochzufrieden. „Die Strecke ist super, schön flach“, sagte er. Allerdings laufe auch er aktuell zu wenig „10er“. „Ich bin sonst viel auf der Bahn unterwegs und wenig auf der Straße“, erklärt er.
Kagermeier feiert Doppelsieg mit Bestzeit
Ob der Straßenlauf für Lukas Kagermeier das Saisonende darstellt, ließ der 24-Jährige noch offen. „Ich bin die ganze Saison sehr entspannt angegangen, vielleicht sieht man mich noch irgendwo spontan am Start“, sagte er, um noch hinzuzufügen: „Vielleicht laufe ich gleich noch die fünf Kilometer“. Gesagt, getan. In 15:56 Minuten gewann er nicht nur sein zweites Rennen an diesem Sonntag, sondern verbesserte auch noch seinen eigenen Streckenrekord.
Trotz der niedrigen Temperaturen kamen aber noch weitere Top-Zeiten auf den Styrumer Straßen zustande. Die Organisatoren hätten sich gerne fünf, sechs Grad mehr gewünscht. „Es ist nicht gut für die Muskulatur, sie bleibt kalt und wird nicht locker, auch für die Bronchien ist es nicht optimal“, erklärte die ansonsten sehr zufriedene Organisatorin Brigitte Paashaus. Ihr Mann Wolfgang hatte als Führungsradfahrer im Hauptrennen ganz schön mit dem zum Teil starken Gegenwind zu kämpfen.
Damian Bader läuft ebenfalls Streckenrekord
Als Trainer konnte er sich aber über einen weiteren neuen Streckenrekord freuen. Lokalmatador Damian Bader gewann den 2000-Meter-Lauf in 6:44 Minuten und pulverisierte damit die alte Bestmarke von 7:06 Minuten. „Darauf haben wir auch klar hin trainiert“, erklärt Paashaus.
Eine weitere Mülheimer Siegerin gab es im Schülerlauf über 1000 Meter. In 4:12 Minuten ließ Frida Nilsson von der Mülheimer Turngemeinde 1856 unter anderem die ein Jahr ältere Franziska Vogt vom Styrumer Turnverein hinter sie sich. Sie war nur drei Sekunden langsamer als der schnellste Junge auf dieser Strecke.