Mülheim. . Nach dem Abstieg inklusive Rückzug hat der neue Trainer Toni Collura eine schwierige Mission vor sich. 14 Neue sind mit dabei.
Toni Collura hatte ein bisschen Bammel. Als neuer Trainer des Fußball-A-Kreisligisten 1. FC Mülheim musste er ein komplett neues Team zusammenstellen. Letzten Endes nahm der 39-jährige Oberhausener die Aufgabe aber an und wird nun versuchen, mit dem Absteiger einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.
Die „Styrumer Löwen“ sind Colluras erste Cheftrainerstation im Männerbereich. Nach drei Jahren in der Jugend von Schwarz-Weiß Alstaden war er zuletzt Co-Trainer des Bezirksligisten SC Frintrop. Als bereits feststand, dass das Essener Trainerteam in der neuen Saison nicht weitermachen würde, kam Collura beim direkten Aufeinandertreffen mit einem der Styrumer Betreuer ins Gespräch. Damit fing alles an.
Gute Kontakte im Oberhausener Fußballkreis
Dass der Coach keinen Bezirksligisten, sondern ein Team in der Kreisliga A übernehmen würde, stand aufgrund des großen Abstands früh fest. Mit der vorzeitigen Abmeldung ihrer Mannschaft haben sich die Styrumer dann allerdings wenig Freunde gemacht.
Auch für den neuen Trainer wurde die Arbeit nicht leichter. Nur neun Mann aus dem Vorjahreskader sind geblieben. Der 39-Jährige musste seine guten Kontakte in Oberhausen und seine Kenntnisse im Jugendbereich nutzen, um einen schlagkräftigen Kader aufzustellen. Jede Menge Gespräche waren dazu notwendig. „Und das alles parallel zum Abstiegskampf mit Frintrop“, erklärt Collura.
Papotto kommt mit der Empfehlung von 136 Toren
Am Ende sind es 14 neue Spieler geworden, die meisten davon noch ganz jung. Vier von ihnen absolvieren ihr erstes Jahr im Seniorenbereich. „Das ist definitiv eine spannende Aufgabe, und ich habe da richtig Bock drauf“, sagt der neue Coach. Einen erfahrenen Führungsspieler hätte er gern noch dazu geholt, solche Spieler sind aber bekanntlich schwer zu bekommen.
Diese Rolle erfüllt am ehesten Gaetano Papotto. Der 33-Jährige kommt vom Post SV Oberhausen und hat in den vergangenen acht Jahren 136 Tore für Oberhausener Kreisligisten geschossen. „Er hat mir einen riesigen Freundschaftsdienst erwiesen, indem er mit mir nach Styrum gekommen ist“, sagt Toni Collura.
Verbliebene Spieler sind die Säulen des Teams
Ansonsten sind vor allem die verbliebenen Mülheimer die Säulen des Teams – etwa die beiden Keeper Patrick Renning und Birkan Döger, Defensivmann Ugur Iskefiyeli oder Stürmer Thimo Warnke. Auch im zentralen Mittelfeld hat Collura drei, vier gute Leute, allesamt noch sehr jung. „Es geht aber nur im Kollektiv“, betont der Trainer.
Die Testspiele verliefen unter dem Strich gut. „Ich war positiv überrascht“, sagt Collura. Allerdings gab sein Team in zwei Spielen am Ende eine Führung noch aus der Hand. „Genau dafür wünsche ich mir einen erfahrenen Spieler, der zur richtigen Zeit auch mal das Spiel beruhigt“, erklärt der FC-Coach.
Abstieg soll an der Moritzstraße kein Thema sein
Bei der Frage nach dem Saisonziel tut sich der neue Linienchef schwer. Auch weil er die Gruppe überhaupt nicht kennt. „Wir sollten aber so selbst bewusst sein, dass wir mit dem Abstieg nie was zu tun haben wollen“, so Collura. Gedanken an einen sofortigen Wiederaufstieg erteilt er eine Absage. Ein einstelliger Tabellenplatz soll es sein.
Ein zweites Ziel betrifft eher weniger konkrete Tabellenplätze: „Wir wollen die jungen Spieler auch länger an den Verein binden, damit wir nicht jedes Jahr einen kompletten Neuanfang hier in Styrum starten müssen.“