HTCU-Kapitänin Maike Schaunig lässt die Saison Revue passieren und hofft auf einen Sieg gegen Berlin zum Abschied von Trainer Mark Spieker.
Die Stimmung bei den Damen des HTC Uhlenhorst ist gelöst. Der Klassenerhalt in der ersten Bundesliga seit Wochen in trockenen Tüchern. Entsprechend gut gelaunt ist auch Maike Schaunig, die zwischen Athletiktraining und der taktischen Einheit auf dem Feld auf die Saison zurückblickt – und auf das letzte Spiel gegen den Berliner HC (Sonntag, 11.30 Uhr) im heimischen Waldstadion. Im letzten Spiel des scheidenden Trainers Mark Spieker wollen die Damen noch einmal dreifach punkten.
„Es war eine ziemlich lange Saison und ich bin ehrlich gesagt froh, wenn es am Sonntag vorbei ist. Ein wenig ist die Puste raus“, gibt Schaunig unumwunden zu. Freilich war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die die Uhlenhorsterinnen durchlaufen haben. Lange Zeit schwebte der Abstieg wie ein Damoklesschwert über der Mannschaft – da war es auch an Maike Schaunig als Kapitänin voran zugehen. Die 22-Jährige hatte das Amt vor der Saison übernommen. „Ich spiele seit fünf Jahren hier, man wächst in den Uhlenhorst hinein. Da war es natürlich eine große Ehre für mich und es fühlt sich auch echt gut an. Aber es war auch nicht immer leicht zwischen den Teamkolleginnen und beispielsweise dem Trainerteam zu vermitteln“, gibt sie ehrliche Einblicke.
Team ist zusammengerückt
Allerdings betont sie auch, dass gerade in den schwierigen Phasen der Saison die Führungsspielerinnen, das Trainerteam und der gesamte Staff die Verantwortung übernommen hätten. „Vergangene Saison lief es sehr gut, da waren alle gut gelaunt. Ein Team zeichnet sich aber in schwierigen Zeiten aus, und da ist es uns gelungen, dass wir uns zusammengerissen haben“, findet sie Gründe für den gelungenen Klassenerhalt.
Und während sich die Saison mit dem HTCU für die Verteidigerin dem Ende entgegen neigt, hofft sie, im Juli für die Nationalmannschaft verteidigen zu dürfen. Dann steht die Weltmeisterschaft in London an. „Am 24. Juni ist die Nominierung, da wäre es schön, mit dabei zu sein“, sagt sie. Schaunig hat berechtigte Hoffnungen, auf den WM-Zug aufzuspringen, war sie doch auch Teil der Mannschaft, die Anfang des Jahres bei der Hallen-EM in Prag die Goldmedaille gewann. Zuvor spielte sie auch bei der World League in Neuseeland mit dem Adler auf der Brust. „Damit habe ich nicht gerechnet. Und zur WM-Auswahl zu gehören, dass hat mich noch einmal gepusht. So etwas nimmt man natürlich auch mit in die Mannschaft“, erzählt sie.
Drei Punkte als Abschiedsgeschenk
Eine Mannschaft, die am Sonntag zum letzten Mal von Mark Spieker betreut wird. „Er hat zwei Jahre lang sehr gute Arbeit geleistet. Einige Spielerinnen hatten aber mit seinem Abschied gerechnet, andere waren total überrascht. Jetzt zählt es, ihm zum Abschied ein schönes Spiel und drei Punkte zu schenken“, blickt Schaunig auf das Duell mit den Berlinerinnen voraus.
Dann, wenn die letzten Minuten am Uhlenhorst gespielt sind, richtet sich der Blick nach vorne: „Wir müssen einen neuen Trainer finden und uns dann gut auf die neue Saison vorbereiten, um vielleicht im oberen Mittelfeld angreifen zu können“, sagt Schaunig. Am liebste würde sie das mit einer erfolgreichen WM im Rücken angehen.