Der 23-jährige Niederländer wechselt aus Mülheim nach Dänemark. Vorher hat er sich mit dem 1. BVM aber in den Playoffs etwas vorgenommen.
Wenn Robin Tabeling am Sonntagabend mit dem 1. BV Mülheim zum Bundesliga-Viertelfinal-Playoff in die Innogy-Halle einläuft, dann ist es das letzte Mal – Tabeling (23) wird den 1. BVM nach der Saison verlassen und nach Dänemark wechseln. Wie er sich am Sonntag wohl fühlen wird?
„Es macht mich jetzt sicher ein bisschen traurig“, sagt der Niederländer, „aber das soll meine Leistung nicht beeinflussen. Wenn ich auf dem Feld stehe, dann liegt der Fokus nur auf meinem Spiel. Wir haben in den letzten beiden Jahren jeweils im Viertelfinale verloren und dieses Jahr möchten wir gerne ins Final Four.“
Dänische Liga als nächster Schritt
Wenn die Mülheimer es schaffen, den TV Refrath auszuschalten, wäre das ein großer Erfolg – schließlich sind mit Niluka Karunaratne und Adam Hall noch bei den Commonwealth Games. Die Bilanz in der Bundesliga zwischen den beiden ist ausgeglichen, aber das spielt für Tabeling sowieso keine Rolle. „In beiden Spielen haben bei den wichtige Leute gefehlt. Das wird wieder ein anderes Spiel.“ Beim 2:5 im Rückspiel fehlte unter anderem Tabeling selber, jetzt ist er heiß auf die Playoffs.
„Wir sind sehr motiviert und wollen auf jeden Fall ein gutes Heimspiel machen.“ Dann wäre es immerhin nur sein letztes Heimspiel in der Innogy-Halle, nicht die letzte Partie für Mülheim überhaupt. Er könnte dann noch einmal im Final Four für den 1. BVM antreten.
Tabeling mag das Doppel, weil es schneller ist
Zwei Spielzeiten hat Tabeling jetzt in Mülheim hinter sich, hat sich dabei direkt als Punktegarant in den Doppeldisziplinen etabliert. 2016/17 gewann er 23 seiner 38 Spiele. In der aktuellen Saison sind es 19 Siege aus 27 Spielen. Dabei musste er am ersten Spieltag sogar einmal im Einzel spielen, war in Neuhausen-Nymphenburg aber in drei Sätzen unterlegen. Das Einzel liegt ihm nicht – warum, kann er genau erklären.
„Seit ich 16 oder 17 bin, spiele ich fast nur Doppel. Ich mag, dass es so schnell ist“, erklärt er und wechselt ins Englische: „Smashing, jumping – das macht einfach Spaß.“ Das Einzel sei langsamer, er selber sei aber eher ein schneller Spieler. „Ich spiele dann manchmal dumm und mache Fehler.“
In Dänemark kann er auf einem anderen Level spielen
Seine Qualitäten wird er bald in der dänischen Liga zeigen. Als er vom Interesse von dort hörte, musste er nicht lang überlegen: „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne mal dort spielen würde. Das ist ein großer Schritt für mich. Die dänische Liga ist meiner Meinung nach vor der Bundesliga die beste in Europa.“
Auf einem anderen Level spielen zu können, noch dazu mit seiner niederländischen Mixed-Partnerin Cheryl Seinen – das habe letztendlich den Ausschlag gegeben, sich aus Mülheim zu verabschieden.
Tabeling: In Mülheim ist Badminton Teamsport
Auch wenn er es mit mindestens einem weinenden Auge tun wird. „Wenn ich in ein, zwei Jahren an Mülheim zurückdenke, dann ist das erste, woran ich mich erinnere, das Teamgefühl. Unser Team war richtig gut. Das ist in vielen Clubs ein bisschen anders.“
Muss ja auch nicht, Badminton ist schließlich immer noch im Prinzip ein Einzelsport. Beim 1. BVM war das nicht zu merken, meint Tabeling. „Wir haben so viel miteinander gemacht, wir hatten so viel Spaß. Wir haben ein Wochenende ein Trainingscamp für die Jugend gemacht, das war gut.“
„Mein bestes Spiel kommt hoffentlich am Sonntag“
Besonders gern erinnert er sich an den München-Trip, den die Mannschaft im vergangenen Jahr unternahm. „Zu den Auswärtsspielen sind wir oft alle zusammen in einem Minivan gefahren. Sonntagmorgens haben wir in Mülheim zusammen gebruncht. Das hat einfach gepasst.“
Er hatte aber auch den perfekten Start. Tabeling debütierte beim Saisonauftakt 2016 in Cloppenburg, wo der BVM sein „Heimspiel“ gegen Beuel austrug – und 4:3 nach 1:3 siegte. „Da habe ich mein Mixed gewonnen. Das war eines meiner besten Spiele für Mülheim.“ Wirklich das beste? „Das kommt hoffentlich am Sonntag.“