Spitzenreiter Beuel spielt eine fast perfekte Saison. Doch der 1. BV Mülheim begegnet dem Topteam der Liga fast auf Augenhöhe.

Die Bühne ist bereitet, am Samstag um 17 Uhr öffnet sich der Vorhang zum großen Spitzenspiel in der Badminton-Bundesliga: Mit dem 1. BC Beuel ist der Topfavorit auf die Deutsche Meisterschaft zu Gast in der Innogy-Sporthalle – doch die Mülheimer müssen sich davor nicht verstecken.

Sie haben es sich mit vier Siegen verdient, dem Spitzenreiter auf Augenhöhe zu begegnen. Das Spiel wird die Frage beantworten, ob der 1. BV Mülheim ein echtes Spitzenteam ist, oder ob die aktuelle Position vor allem etwas Glück und dem Spielplan geschuldet ist.

Klar ist: Es ist ein absolutes Topspiel – sowohl von der Gesamtkonstellation als auch von den einzelnen Paarungen auf dem Court.

Herreneinzel zum Zungeschnalzen

Zum Beispiel: Herreneinzel eins. Karunaratne gegen Meijs. Eine Bundesliga-Paarung zum Zungeschnalzen. Genau zum richtigen Zeitpunkt hat der BVM seine Nummer eins wieder. Am Dienstag debütierte er, von Reisestrapazen und leichten Oberschenkelproblemen geschwächt, nur im Doppel. „Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme“, bestätigt Teammanager Steffen Hohenberg, „er ist fit und wird spielen – dafür hat er ja am Dienstag ausgesetzt.“

Er trifft auf den Holländer Erik Meijs. Der hat nicht nur 2017 zwei Turniere in Neuseeland und Slowenien gewonnen, sondern in der Bundesliga auch alle vier Einzel. Für Niluka Karunaratne gibt es also keine Aufwärmphase – die braucht der Olympiateilnehmer aus Sri Lanka erfahrungsgemäß aber auch nicht.

Duell der perfekten Herrendoppel

Nächstes Beispiel: Das Herrendoppel eins. Robin Tabeling und Adam Hall haben eine 4:0-Bilanz, ebenso Beuels Peter Briggs und Akshay Dewalker. „Da treffen zwei der absolut besten Doppelpaare in der Bundesliga aufeinander“, so Steffen Hohenberg. Der Engländer Briggs ist die aktuelle Nummer 34 der Weltrangliste.

Knackpunkte werden auch das Dameneinzel und das Mixed. Robin Tabeling und Johanna Goliszewski (4:0) sollten weitersiegen, wenn Mülheim punkten will.

Mahulette fordert Mülheimerin Luise Heim

Die Deutsche Meisterin Luise Heim kennt sich in Mülheim bestens aus: Sie machte ihr Abitur an der Luisenschule und trainierte bis vor wenigen Monaten am Mülheimer Stützpunkt. 
Die Deutsche Meisterin Luise Heim kennt sich in Mülheim bestens aus: Sie machte ihr Abitur an der Luisenschule und trainierte bis vor wenigen Monaten am Mülheimer Stützpunkt.  © Claudia Pauli

Gayle Mahulette hat ihre Ergebniskrise mit dem Erfolg in Refrath offensichtlich hinter sich gelassen. Jetzt fordert sie die Mülheimerin und ehemalige Luisenschülerin Luise Heim, die nebenbei auch noch amtierende Deutsche Meisterin ist.

„Wenn Gayle auch am Samstag so stark spielt, kann sie auch gegen Luise Heim gewinnen“, ist sich Teamchef Hohenberg sicher. „Wir werden viele 50:50 Spiele sehen, in denen dann die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheiden wird.“

1. BV Mülheim will den Spitzenreiter stürzen

Nur der 1. BC Wipperfeld konnte Beuel am ersten Spieltag überhaupt Spielpunkte abnehmen (2:5), danach siegten die Bonner dreimal in Folge 7:0. Das wollen und könne die Mülheimer besser machen, noch mehr: Sie wollen den Spitzenreiter stürzen.