Der Termin war gut gewählt. Beim Treffen am Ruhrufer durfte Mülheims Spitzenkanutin Johanna Schimanski mit der abendlichen Sonne um die Wette strahlen. Die Saison der 18-jährigen Toppaddlerin ist nun beendet. Da bleibt viel Muße, um auf Monate voller Glücksmomente und Erfolge zurückzublicken. Was immer die Sportlerin des Mülheimer KV in Angriff genommen hat, hat sie mit der ihr eigenen Entschlossenheit mit Bravour gelöst. Volle Kraft voraus: Im Rennsport, dem ihre ganze Leidenschaft gehört, beim gemeisterten Abitur als Luisenschülerin und bei der Wahl zur Mülheimer „Jugendsportlerin des Jahres 2016.“

Der Termin war gut gewählt. Beim Treffen am Ruhrufer durfte Mülheims Spitzenkanutin Johanna Schimanski mit der abendlichen Sonne um die Wette strahlen. Die Saison der 18-jährigen Toppaddlerin ist nun beendet. Da bleibt viel Muße, um auf Monate voller Glücksmomente und Erfolge zurückzublicken. Was immer die Sportlerin des Mülheimer KV in Angriff genommen hat, hat sie mit der ihr eigenen Entschlossenheit mit Bravour gelöst. Volle Kraft voraus: Im Rennsport, dem ihre ganze Leidenschaft gehört, beim gemeisterten Abitur als Luisenschülerin und bei der Wahl zur Mülheimer „Jugendsportlerin des Jahres 2016.“

Die spannenden Zeiten gehen weiter. Alsbald wird sie in Mülheim Bauingenieurwesen studieren. „Da sind die Berufschancen besser, eigentlich wollte ich ja Architektur studieren.“ Keine Frage, die junge Dame weiß, was sie will.

Den Grundstein für den sportlichen Erfolgsweg legte die Mülheimerin im Februar im sonnigen Florida. Zusammen mit acht weiteren Kanutinnen und Kanuten aus NRW ging es mit dem Flieger nach Orlando. Zweieinhalb Wochen standen am Indian Beach in Melbourne Konditions- und Krafttraining sowie Wasserarbeit auf dem Tagesprogramm. Ein lohnender Aufwand, wie sich später herausstellte. Auch da konnte sich Johanna auf die Freistellung seitens der Luisenschule verlassen.

Dann nahm die Arbeit richtig Fahrt auf. Im stetigen und atemberaubenden Wechsel galt es die nationalen Qualifikationen („Als eine in den Osterferien stattfand, haben sich die anderen auf die schulischen Prüfungen vorbereitet.“) als Sprungbrett in die deutsche Junioren-Nationalmannschaft und die Abi-Klausuren zu meistern.

Als das sportliche Fundament gelegt war, fuhr Johanna um Haaresbreite an der WM-Teilnahme vorbei. „Sport und Schule, das war alles ein bisschen viel.“ Doch das war alles andere als ein Malheur. Denn während der DKV bei der Weltmeisterschaft leer ausging, schürfte die junge Mülheimerin bei der EM in Belgrad im Vierer zusammen mit Stine Noack (Blau-Weiß Wusterwitz), Josefina Landt (SC Neubrandenburg) und Cassandra Johnson (WSV Sandhofen) auf der 500 Meter-Distanz Gold. Unlängst bei der DM auf der Olympiastrecke in Oberschleißheim nahm die Erfolgsstory ihren Lauf. Dreimal vollbrachte Johanna Meisterliches, einmal gab es die bronzene Belohnung. Mit einem gebrochenen Finger, wohlgemerkt.

Antrittsbesuch beim Mülheimer KV

Die Topfahrerin des MKV gilt als Spätstarterin. „Mein Bruder Florian war damals schon im Verein, im Jahr 2012 bin ich mit ihm anlässlich des Herbst-Cup dorthin gegangen. Ich habe mir gesagt, das gucke ich mir einmal an. Die damalige Trainerin meinte, dass es gut läuft und ich solle hier bleiben.“ Gesagt, getan. Die angehende Spitzenpaddlerin warf Anker und machte den Verein zur Herzenssache: „Ich werde hier immer bleiben, weil ich mich einfach wohlfühle. Das ist mein Verein“, so die junge Dame, die zuvor in die Disziplinen Kinderturnen, Schwimmen, Reiten und Leichtathletik reingeschnuppert hatte. „Ich kann einfach nicht still sitzen“, heißt es. Von Vereinsseite wird Johanna ein blendendes Zeugnis ausgestellt: „Sie lebt für den Kanurennsport. Johanna hat großen Ehrgeiz, absolute Disziplin und es gilt die Hingabe zu diesem Verein“, sagt Pressewart Stephan Boscheinen.

Rückblickend meint die stets gut gelaunte Wassersportlerin: „Ich habe am Anfang des Jahres die Latte nicht zu hoch gelegt, um hinterher nicht enttäuscht zu sein. Umso glücklicher bin ich jetzt.“ Alsbald beginnt die harte Vorbereitung auf die nächste Saison, in der sich Johanna in der Leistungsklasse beweisen muss. Natürlich gibt es den olympischen Traum. „Tokio kommt zu früh, die Topathleten sind Mitte 20.“ Also darf es im Jahr 2024 Paris sein.

Bis dahin wird sich dieses Bild sehr oft wiederholen: Von Essen kommend begleitet Johanna das Schiff der Weißen Flotte. „Ich bin ganz nah dran, die Leute freuen sich und bieten mir manchmal ein Getränk an, aber das kann ich ja schlecht annehmen. An der ehemaligen Jugendherberge ist Endstation Schluss. Ich winke dem Kapitän zu und der antwortet mit einem Hupen.“ Mülheims Topkanutin versteht es sehr gut, schöne Gesichten zu erzählen.