Seit 1988 spielt der Torhüter beim 1. FC Mülheim. Mit 378 Spielen für die erste Mannschaft ist er der neue Rekordspieler des Traditionsvereins.

Im großen Fußball trat am Wochenende eine Legende ab. 25 Jahre lang spielte Francesco Totti ausschließlich für den AS Rom. In Mülheim kann ein Torwart diesen Zeitraum sogar noch toppen. Patrick Renning (36) ist die feste Größe im Tor des 1. FC Mülheim. Im nächsten Jahr ist er seit 30 Jahren beim Styrumer Traditionsverein. Mit 378 Spielen in der ersten Mannschaft ist er nachweislich der Rekordspieler der „Löwen“.

Patrick Renning bekam vom Vorsitzenden Manfred Weides (li.) sowie der Jugendabteilung um Boris Walitza (re.) ein T-Shirt, Blumen und ein Kristall mit einer persönlichen Widmung.
Patrick Renning bekam vom Vorsitzenden Manfred Weides (li.) sowie der Jugendabteilung um Boris Walitza (re.) ein T-Shirt, Blumen und ein Kristall mit einer persönlichen Widmung. © Herbert Höltgen

Manfred Weides hat mehrfach nachgerechnet. Der Vorsitzende des 1. FC Mülheim hat seit 1980 alle Aufstellungen notiert. Bei der Suche nach Styrums Rekordspieler kamen bislang immer zu allererst Ulrich Skandera (1980 bis 1995) und Helmut Gereke (1950 bis 1965) in Frage. Weides berücksichtigte sogar die Zeiträume, über die es keine sicheren Informationen gibt und rechnete die Maximalzahl der Spiele an. Damit kommt Skandera auf 328 Partien, Gereke auf 376. Seit dem Heimspiel gegen Heimaterde ist Patrick Renning damit alleiniger Rekordspieler.

Renning kam im Alter von sieben Jahren zum 1. FC

Im Alter von sieben Jahren kam Renning durch einen Freund zum FC und stellte sich auch schnell ins Tor. „Ich fand es früher immer spannend, wie die bekannten Torhüter geflogen sind“, erzählt Renning. „Ich kenne ihn seit den Bambini. Wenn wir damals einer erzählt hätte, dass dieser kleine Knubbel mal Rekordspieler wird, dem hätte ich einen Vogel gezeigt“, lacht Manfred Weides heute.

Seit der Saison 2000/2001 spielt der Keeper in der ersten Mannschaft. „Ich bin glaube ich der letzte Torwart, der es aus der eigenen Jugend geschafft hat“, sagt der 36-Jährige. Er ist bereits so lange beim FC, dass er anfangs noch mit Karl-Heinz Hirtz (301 Spiele für den Verein) zusammengespielt hat und nun mit dessen Sohn Dominik Hirtz.

Keine Chance für andere Klubs: „Ich habe mich immer wohlgefühlt“

Aus Styrum wegzugehen, kam für Patrick Renning eigentlich nie in Frage. „Natürlich gab es Angebote und ich habe mir auch mal welche angehört, aber ich habe mich immer wohlgefühlt und tue es nach wie vor“, sagt der Schlussmann, der bis vor zwei Jahren auch noch selbst in Styrum gewohnt hat. „Da war es für mich quasi um die Ecke.“

Außer einem Kreuzband- und Außenmeniskusriss und einer Platzwunde beim Hallenturnier war Renning meistens fit. Dennoch muss er sich bald Gedanken über das Karriereende machen. „Die nächste Saison spiele ich auf jeden Fall noch“, sagt der Keeper, schließlich ist er mit dem FCM gerade in die Bezirksliga aufgestiegen. „Danach gucke ich von Saison zu Saison“, erklärt Renning.

Fest steht aber, dass er „seinem“ 1. FC Mülheim auch danach treu bleiben wird. „Ich denke, dass ich eine Position im Verein bekomme, vielleicht als Torwarttrainer.“

>> 378 Spiele – welcher Mülheimer bietet mehr?

Mit 378 Spielen dürfte Patrick Renning nicht nur der Rekordspieler des 1. FC Mülheim sein, sondern auch im Gesamtvergleich von Mülheims Fußballern ganz weit vorne liegen. Da es im Gegensatz zu den Profis keine gesicherten Statistiken gibt, lässt sich das aber nur äußerst schwer belegen.

Wer kann belegen, dass er selbst oder jemand aus seinem Verein noch mehr Spiele für denselben Klub bestritten hat?

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