In Raadt und am Saarnberg sollen die ersten Projekte dieser Art entstehen. In Heißen ist an der Paul-Kosmalla-Straße eine gemeinsame neue Sportanlage für den Turnerbund und den Rasensportverein geplant

"Perspektivkonzept Fußball" - unter diesem Titel informierte der Mülheimer Sport-Service (MSS) am Mittwochabend die Fußball- und Sportvereine der Stadt. Viele Sportanlagen bedürfen einer neuen Ausrichtung. Die Anforderungen haben sich in den letzten Jahren geändert und ändern sich stetig.

Bei der Bedarfsanalyse spielen auch die finanzielle Situation der Stadt sowie der demografische Wandel und seine Auswirkungen eine große Rolle. Der MSS sucht hinsichtlich der Planungen den offenen Dialog mit den Vereinen. Die Veranstaltung am Mittwoch machte den Anfang.

"Wir haben Großes vor", mit diesen Worten eröffnete Sozial- und Sportdezernent Wilfried Cleven den Info-Abend. Einiges ist bereits beschlossen. Schon im nächsten Jahr soll der Ascheplatz an der Horbeck-/Ecke Zeppelinstraße durch einen neuen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Der Rat der Stadt gab zu diesem Projekt seine Zustimmung. Auch die Anlage des Mülheimer Spielvereins 07 (Sportplatz Waldschlösschen am Saarnberg) plant die Stadt mit einem Kunstrasen zu versehen. Hierfür fehlt aber noch die Zustimmung des Rates, da dieses Projekt im vergangenen Jahr noch nicht zur Abstimmung stand.

Weitere Kunstrasenplätze sollen in den Folgejahren an der Saarner Straße, in Heißen als gemeinsame Sportanlage für den Rasensportverein und den Turnerbund Heißen auf dem bisherigen RSV-Gelände an der Paul-Kosmalla-Straße sowie eventuell auch im Styrumer Ruhrstadion entstehen. Während die Anlagen des SV Raadt und des MSV 07 komplett aus Haushaltsmitteln der Stadt finanziert werden, soll das Geld für die anderen Plätze durch die Vermarktung der bisherigen Vereinssportanlagen als Bauland beschafft werden. Der Bau der neuen Kunstrasenplätze darf den städtischen Haushalt nicht belasten. Durch Bedarfs-, Kosten- und Nutzungsanalysen wird ermittelt, welche Anlage wie modernisiert werden soll. Nicht auf jedem Gelände ist ein Kunstrasen sinnvoll.

"Wir bauen nicht um des Bauens willen, sondern nur dort, wo der Umbau eine entsprechende Nutzungsdauer verspricht", sagte MSS-Geschäftsführer Heinz Moseler.

Auch viele Vereine sehen die Zukunft in den Kunstrasen-plätzen, die viel mehr Trainingsmöglichkeiten bieten und Bespielbarkeit bei jeder Witterung garantieren.

Allerdings besteht noch Unklarheit hinsichtlich der Kosten. Beim MSS-Infoabend gab es zu diesem Thema keine Informationen. "Über Summen sprechen wir erst in den politischen Gremien, bevor die Zahlen an die Öffentlichkeit weitergegeben werden", erklärte Moseler diese vorläufige "Nachrichtensperre". Der Dialog mit den Vereinen ist eröffnet. Weitere Diskussionsabende sollen folgen.