Der MTV Kahlenberg wird 125 Jahre alt und zählt damit zu den ältesten Tennisvereinen Deutschlands. Acht Plätze und das Klubhaus als ganzer Stolz
125 Jahre sind ein stolzes Alter. Auf diese Tradition kann der Mülheimer Tennisverein am Kahlenberg zurückblicken. Damit gehört der MTV zu den ältesten Tennisvereinen Deutschlands. Eine gute Jugendarbeit und ein geselliges Vereinsleben sind dem Klub bis heute wichtig.
Begonnen hat die Historie des MTV an der Bleichstraße in der Nähe der Ruhr. Seit über 100 Jahren ist der Verein aber an der Jahnstraße beheimatet. Dort wurde um 1910 herum das erste Klubhaus gebaut. In den 80er-Jahren wurde es komplett renoviert und auf seine heutige Größe ausgebaut. Das Erdgeschoss und die erste Etage haben die Kahlenberger gepachtet, die Bereiche im Untergeschoss sind an die Leichtathleten des TSV Viktoria vergeben. Sie trainieren auf dem benachbarten Sportplatz.
Auf acht Plätzen kann beim MTV gleichzeitig Tennis gespielt werden. Die Lage der Plätze auf einer Linie ist selten. „Das Gelände wurde der Stadt Mülheim damals von der Leonhard-Stinnes-Stiftung übergeben, aber mit der Maßgabe, dass das Grundstück dem Sport zur Verfügung gestellt wird“, erklärt der zweite Vorsitzende Klaus Dinsing.
Die Überlegung, eine Tennishalle zu bauen, wurde von den Mitgliedern vor Jahren wegen des zu großen finanziellen Risikos abgelehnt. Heute sind die Verantwortlichen fast ein bisschen froh darum, müssen sie doch keine Kosten für Instandhaltung und Sanierung stemmen. Auch deswegen ist der MTV heute schuldenfrei.
Gerne würde der Klub aber noch ein Mini-Court für seine kleinsten Nachwuchsspieler bauen. Platz genug wäre da. „Es würde aber 10.000 Euro kosten“, betont die erste Vorsitzende Angela Klaus.
Macht der Regen die Spiele an der Jahnstraße unmöglich, ziehen die Kahlenberger zur Heißener Halle an der Schieferbank. Dort ist die Tennisschule von Peter Skalecki ansässig. Der Tenniscoach übernimmt seit 1993 das Jugendtraining beim MTV. „Er zieht auch Jugendliche aus anderen Städten an“, freut sich Klaus Dinsing über die gute, langjährige Kooperation.
Bald wieder 500 Mitglieder
Denn die Jugendarbeit liegt dem Verein besonders am Herzen. 111 Jugendliche spielen aktuell im Verein. Die größten Talente sind Antonia Balzert (15) sowie bei den Kleineren Noah Schindlegger und Kassandra Kolender. „Die Mitgliederzahlen gehen im Tennis generell zurück, davon konnten wir uns auch nicht ganz freisprechen“, gesteht der zweite Vorsitzende. Nachdem die schlimmste Krise überwunden ist, sind die Zahlen aktuell wieder leicht steigend. „In diesem Jahr werden wir wieder die 500er-Marke überschreiten“, sagt Angela Klaus. 496 sind es im Moment.
Wie bei vielen anderen Vereinen auch, ist es das große Ziel, die Seniorenmannschaften mit eigenen Nachwuchskräften zu besetzen. In den ersten Mannschaften der Herren und Damen ist dem MTV dies bereits gelungen. Beide Teams bestehen aus Spielerinnen und Spielern, die auf dem Kahlenberg groß geworden sind. Dass den Herren jüngst die Rückkehr in die Niederrheinliga gelungen ist, passt ins Jubiläumsjahr. Selbst die Niederländer, die zum Kader der ersten Mannschaft gehören, sind schon seit einigen Jahren dabei und sind fester Bestandteil des Klublebens. „Sie kommen auch immer zu unseren Vereinsfesten“, sagt Klaus Dinsing.
Geselligkeit wird großgeschrieben
Die Geselligkeit ist ein weiterer wichtiger Baustein in den Idealen des Traditionsvereins. Am 1. Mai steigt stets die Saisoneröffnung, zudem gibt es eine Karnevalsfeier, ein Sommer- oder Herbstfest sowie eine Abschlussparty nach dem Ende der Medenspielsaison.
Der neunköpfige Vorstand kann im Jubiläumsjahr ein positives Bild des MTV aufzeigen. Die Vorsitzende Angela Klaus sagt: „Auch wenn es manchmal viel Arbeit ist, ist es für uns eine schöne Ehre, diesem Verein vorzustehen“. Auf die nächsten 125 Jahre!