Wie dicht Licht und Schatten beieinander liegen, ist exemplarisch beim HTC Uhlenhorst auszumachen. Beim erfolgreichen Hallenspektakel in Lübeck noch auf Wolke sieben, hat sich beim Rekordmeister längst Ernüchterung breitgemacht. Seit es im Freiluftbetrieb wieder um Punkte geht, haben die Uhlen kein Spiel gewonnen, weil nach dem verheißungsvollen Auftakt beim heißen Final-Four-Kandidaten Mannheimer HC (1:1) das Verletzungspech gnadenlos zuschlug. Dazu kam die Ankündigung von Trainerin Tina Bachmann, am Saisonende das Kapitel HTCU zu schließen.
Für die dringend erforderliche Aufmunterung soll der tunlichst erfolgreiche Doppelschlag mit Berliner Note an diesem Wochenende im heimischen Waldstadion sorgen. Am Samstag, 15 Uhr, geht es gegen den Tabellennachbarn BHC, am Sonntag, 15 Uhr, gastierten die in höchster Abstiegsgefahr schwebenden Blau-Weißen im Uhlenhorst.
Stammspieler fallen weiterhin aus
Freilich gilt bei den Gastgebern weiterhin der personelle Engpass. Mit Ferdinand Weinke, Benedikt Fürk und Jan Nitschke fallen drei Leistungsträger definitiv aus. Als Lichtblick gilt der Einsatz von Torjäger Timm Herzbruch nach einer Bänderdehnung, über das Mitwirken von Max Godau (nach Bandscheibenvorfall) wird kurzfristig befunden. Hilfe aus der zweiten Mannschaft gibt es in Person von Ivo Breitenbruch, am Sonntag gehört der mitten im Examen stehende Malte Rieß zum Aufgebot von Tina Bachmann.
Trotz aller Widrigkeiten gilt bei den Uhlen die kollektive Entschlossenheit, den Schalter umzulegen und endlich wieder Spaß zu haben. „Die Punkte, die wir woanders liegen gelassen haben, wollen wir uns nun im eigenen Stadion holen. Positiv ist auch, dass die Stimmung gar nicht schlecht ist“, lautet die Einschätzung von Teammanager Horst Stralkowski. Natürlich, die Misere ist nicht am fehlenden Einsatz oder an mangelhafter Einstellung festzumachen, sondern an einer lange nicht dagewesenen Pechsträhne. Freilich gibt es auch Kritikpunkte: Chancen aus dem Spiel wurden sträflich vergeben, die Eckenquote ist unterirdisch. In den bisherigen vier Spielen (1:1 beim MHC, 1:2 gegen den UHC, 1:1 gegen den HTHC und 1:3 gegen den TSV Mannheim) hat der HTCU ganze vier Tore geschossen. Nur das Trio am Tabellenende (Blau-Weiss, Nürnberg und Neuss) hat weniger Treffer erzielt.
Für den HTCU geht es am Samstag, 30. April, mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Schwarz-Weiß Neuss weiter im Takt. Die Liga legt eine neuerliche Pause ein, weil Bundestrainer Valentin Altenburg die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vorantreibt. Vom 18. bis 23. April steht der Lehrgang der Nationalmannschaft in Belek/Türkei auf dem Programm. Zum 28-köpfigen Aufgebot gehören die Uhlen Benedikt Fürk (nach Kieferbruch), Timm Herzbruch und Lukas Windfeder.