Das Niederrheinpokalspiel gegen den Titelverteidiger steigt wahrscheinlich am 12. August im Ruhrstadion. VfB Speldorf gastiert in Sonsbeck.

Seit Dienstagabend telefoniert sich Peter Hein die Finger wund. Der Vorsitzende des Mülheimer Spielvereins 07 hat mit seinem Klub bei der Auslosung zur ersten Runde des Niederrheinpokal-Wettbewerbs das große Los gezogen. Die „07er“ treffen auf den Titelverteidiger – Rot-Weiss Essen kommt nach Mülheim.

„Wir freuen uns, dass wir so ein Spiel ausrichten dürfen. Das ist eine tolle Herausforderung für Mannschaft und Verein“, frohlockt Hein, der seit Dienstagabend über sämtliche Nachrichtenkanäle Glückwünsche für das tolle Los entgegennehmen durfte. Gespielt wird aller Voraussicht nach am Mittwochabend, 12. August, da die Essener am Sonntag zuvor schon im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf spielen. Dafür hatten sie sich mit dem Gewinn des Niederrheinpokals erst qualifiziert.

Klar ist aber: auf dem heimischen Platz des MSV 07 am Waldschlösschen kann das Verbandspokalspiel unmöglich ausgetragen werden, die „07er“ müssen ins Ruhrstadion umziehen. Denn die Verantwortlichen aus Essen gehen von bis zu 3000 Gästefans aus. „Dazu kommen bestimmt auch 800 Mülheimer, bei gutem Wetter vielleicht sogar 1000“, rechnet Hein mit einer stattlichen Kulisse.

MSV wartet auf die Auflagen

Jede Menge Zuschauer kann für den Ausrichter aber auch jede Menge Aufwand bedeuten. Hein ist im regen Kontakt mit RWE, der Polizei und deren zentraler Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS). „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, welche Auflagen wir bekommen. Ich muss erst wissen, wie viele Ordner wir zum Beispiel einsetzen müssen und was wir davon selbst zu tragen haben“, erklärt der Vereinschef.

Gemeinsam mit seinem Vorstand wird der Klubboss dann endgültig über die Austragung des Pokalspiels beraten. „Wir werden die Risiken im Sinne des Vereins abwägen.“

Klar ist aber auch: Hein & Co. haben riesige Lust auf diese Begegnung. „Für Mülheim wäre das einfach ein Highlight und wir möchten das auf jeden Fall schaffen, nachdem wir in unserem Verein schon eine Menge auf die Beine gestellt haben“, sagt Hein. Als Vorsitzender des Verbandes Mülheimer Fußballvereine und damit als Organisator der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft hat Hein mittlerweile schon erste Erfahrungen mit Großveranstaltungen gesammelt.

In der Euphorie um das RWE-Gastspiel beim MSV ging der zweite Mülheimer Teilnehmer fast ein bisschen unter. Zumal der Landesligist VfB Speldorf alles andere als ein Traumlos erwischt hat. Die Grün-Weißen müssen am 9. August zum SV Sonsbeck. Die Sonsbecker sind ein alter Bekannter aus der Oberliga und sind ein Jahr nach dem VfB nun auch in die Landesliga abgestiegen. In der Gruppe zwei kommt es in der neuen Saison zu einem Wiedersehen. „Wir hätten uns lieber ein Heimspiel gewünscht, aber es ist auch so eine interessante Aufgabe. Vor allem ist es eine optimale Standortbestimmung für das erste Ligaspiel eine Woche später“, sagt Co-Trainer Markus auf der Heiden. „Sonsbeck ist nach dem Abstieg auch im Umbruch. Wie groß der wirklich ausfällt, können wir aber erst beurteilen, wenn wir uns den Gegner unter Umständen vorher in einem Testspiel noch einmal ansehen.“ Die Bilanz spricht aber zumindest für den VfB Speldorf: Von den vier Aufeinandertreffen in den beiden Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 konnten die Mülheimer drei gewinnen. Einzig im März 2013 setzte es in Sonsbeck eine 1:2-Niederlage.