Kamp-Lintfort. Nach dem Spiel 1. FC Lintfort gegen VfB Homberg II in der A-Junioren-Kreisleistungsklasse wird der Schiri von einem Fremden geschlagen.

Vor einer Woche hat an gleicher Stelle der dank Social Media berühmte Schiedsrichter-Influencer Pascal „Qualle“ Martin vor 500 Kinder und Jugendliche beim 1. FC Lintfort auf Einladung des Vereins für Toleranz und Respekt für und vor Fußball-Schiedsrichter geworben. Doch am vergangenen Freitag, 6. Dezember, gegen 21.25 Uhr, erhält der 18-jährige Schiedsrichter des A-Junioren-Kreisleistungsklasse-Spiels 1. FC Lintfort gegen den VfB Homberg II auf der Platzanlage an der Franzstraße von einem Zuschauer einen Faustschlag ins Gesicht. Der Täter sei männlich, circa 170 Zentimeter groß, von kräftiger Statue, habe einen langen spitzen Kinnbart und eine blaue Jacke getragen, so die Angaben, die das Opfer gegenüber der Polizei gemacht hat. „Wir ermitteln nun wegen vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung und Beleidigung auf sexueller Grundlage“, so ein Sprecher der Kreispolizeibehörde.

Ermittlung „wegen vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung und Beleidigung auf sexueller Grundlage“

Immerhin habe der Vorfall bereits in der Halbzeitpause seine Anfänge genommen. Da sei der junge Unparteiische schon von dem gewaltbereiten Zuschauer aufs Übelste beleidigt worden, was der 18-Jährige auch bei der Polizei ausgesagt hatte. „Nach dem Spielende wartete der Unbekannte vor den Umkleideräumen auf den 18-Jährigen und beleidigte ihn erneut. Dann schlug er dem Kamp-Lintforter ins Gesicht, der dadurch leicht verletzt wurde“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die erhofft sich nun, durch Zeugenhinweise die Identität des Täters möglichst schnell ermitteln zu können. Hinweise werden erbeten an die Polizeiwache West in Kamp-Lintfort unter der Rufnummer 02842/93 40.

Lintforts Vereinsvorsitzender Kevin Hippert zeigt sich emotional angefasst

Auch der 1. FC Lintfort steht fassungslos vor dieser Gewalttat. „Wir engagieren uns für das Schiedsrichterwesen und da kommt irgendein Vollidiot auf die Idee, einem 18-jährigen Jugendlichen in die Fresse zu hauen“, zeigt sich der ansonsten eher ruhig und äußerst bedächtig auftretende Lintforter Vereinsvorsitzende Kevin Hippert emotional angefasst. Der gesamte Vorstand sei „total geschockt“. Hippert versichert nun, dass zusammen mit Leslie Rume, dem Sportlichen Leiter der A-Junioren, und der Mannschaft der Vorfall besprochen und aufgearbeitet werden wird, „auch wenn die überhaupt nichts dafür können“, so der Vereinsboss. „Gewalt verurteilen wir auf das Schärfste“, macht Hippert deutlich.

Der 1. FC Lintfort hat nun auf seiner Homepage eine Stellungnahme dazu veröffentlicht, an deren Ende steht ein unmissverständlicher Hinweis: „Wir empfehlen dem Täter sich selbst bei der Polizei zu stellen, da es sich nur um wenige Tage handeln wird bis die Identität bei der Polizei bekannt wird.“ Das Jugendfußballspiel endete übrigens mit 3:1 für die Gäste aus Homberg.