Am Niederrhein. Allerdings wird der 27-jährige Spieler vom SV Orsoy für fünf Monate „für alles Sportliche gesperrt“, entscheidet das Kreissportgericht.
Dass ein 27-jähriger Duisburger Fußballer vom SV Orsoy nach dem Abpfiff des Meisterschaftsspiels in der Kreisliga A beim SV Schwafheim den 18-jährigen Schiedsrichter Lukas Iwanek getreten haben soll, konnte am Mittwochabend in der Verhandlung des Kreissportgerichts Moers unter Vorsitz von Heinz Kremers nicht nachgewiesen werden. Dennoch bekam der Spieler „wegen grob unsportlichem Verhaltens eine fünfmonatige Zeitsperre für alles Sportliche“, so Kremers. Der Vorwurf der Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter konnte nicht aufrechterhalten werden. „Sonst würde die Sperre auch sofort mindestens ein Jahr dauern“, erklärt der Kreissportgerichtsvorsitzende. Das Spiel endete mit 7:2 für Schwafheim.
„Das war kein Tritt“, entscheidet das Kreissportgericht Moers unter Vorsitz von Heinz Kremers
In der 62. Minute der Partie am Sonntag, 17. November, sah, wie berichtet, SVO-Spieler Selim Kudu wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Eine Entscheidung, die bereits für Diskussionen gesorgt hatte. Nach Abpfiff wollte der 27-Jährige offensichtlich den Unparteiischen zur Rede stellen. Doch der habe das Gespräch verweigert. Am Ende hätten andere Spieler den Rotsünder zurückgezogen, wodurch der ins Straucheln und es dabei offensichtlich zu einer Berührung am rechten Bein des 18-Jährigen gekommen sei. Das war kein Tritt, entschied das Kreissportgericht jetzt nach entsprechenden Zeugenaussagen und Befragungen der Beteiligten. „Das Urteil ist bereits rechtskräftig“, versichert Kremers, „der SV Orsoy und der Spieler haben die Entscheidung akzeptiert.“
Kremers weiter: „Die Aussagen des Beschuldigten passten zu den Zeugenaussagen.“ Darüber hinaus sei der Spieler in seiner bereits mehr als 20-jährigen aktiven Zeit noch nie negativ aufgefallen. Ihm wurde jedoch vorgeworfen, dass er sich nach der Roten Karte selbst nach mehr als einer halben Stunde nicht zurückhalten konnte und den Schiri zur Rede stellen wollte. Das hätte schließlich den Ausschlag für die fünfmonatige Sperre gegeben. „Eine Zeitsperre und keine Spielsperre“, erklärt Kremers, dass davon auch sämtliche Freundschafts- und Pokalspiele in diesem Zeitraum einbezogen werden müssen.
Nach einer Roter Karte nie den Schiedsrichter zur Rede stellen wollen
„Wir sind froh über das Urteil“, sagte am gestrigen Donnerstag Fabian Abels, Sportlicher Leiter beim SV Orsoy. Vor allem darüber, dass es keine Tätlichkeit oder Körperverletzung gewesen sei. Die fünf Monate habe er bekommen, „weil er zum Schiedsrichter gegangen ist“, so Abels weiter. Das sollten Rotsünder tunlichst unterlassen.