Wesel. In der Fußball-Landesliga zeigt das Team von Trainer Meik Bodden beim PSV Wesel eine starke zweite Halbzeit und dreht 0:1-Rückstand.
Sommerfußball ist Meik Bodden zuwider. Und so feuerte der Trainer des 1. FC Lintfort seine Mannen auf dem Naturrasen am Molkereiweg zu Wesel wie eh und je an. Auch wenn es in der Fußball-Landesliga nur noch um eine gute Endplatzierung geht. Die Gäste zeigte vor allem eine sehr gute zweite Halbzeit, setzten sich letztlich beim ersatzgeschwächten PSV Lackhausen verdient mit 2:1 (0:1) durch. Und die Gäste landeten obendrein einen Hattrick. Drittes Spiel in Wesel unter der Regie von Coach Bodden, dritter Auswärtssieg.
1. FC Lintfort ohne Arslanboga-Brüder und Ortstadt
„Der Auftritt meiner Jungs gerade in der zweiten Halbzeit macht mich schon stolz“, befand Meik Bodden nach mehr als 90 Spielminuten, die bei 27 Grad Celsius und tieferem Geläuf als gewohnt durchaus Schweiß und Kraft erforderte. Die Lintforter Gäste, die kurzfristig auf die verletzten Brüder Bugra und Baha Arslanboga verzichten mussten, bestimmten zwar über weite Strecken der ersten Halbzeit das Treffen. Vorn fehlte allerdings ohne den urlaubenden Florian Ortstadt schlicht die Durchschlagskraft. „Wer nicht wirklich aufs Tor schießt, kann auch nicht jubeln“, befand Coach Bodden. Einzig ein Flachschuss von Linksaußen Gabriel Derikx, den PSV-Keeper Sebastian Kaiser reflexartig mit dem Fuß aus der linken Torecke kratzte, durfte sich Großchance nennen (35.).
Auf der Gegenseite vollstreckte Innenverteidiger Stephan Sanders gleich die erste echte Tormöglichkeit – allerdings erst nach 31 Minuten. Sein Kopfball nach Ecke von Jost Kasparek titschte unhaltbar in der rechten unteren Torecke auf. Drei Minuten später hatte Ex-MSV-Junioren-Bundesligaspieler Felix Gehrmann das 2:0 auf dem Schuh. Hier konnte FCL-Torsteher Stefan Hüpen in der Eins-gegen-eins-Situation allerdings retten.
1. FC Lintfort greift höher an und zwingt PSV zu Fehlern
Das Bild änderte sich nach der Pause. Lintfort verteidigte nun 15 Meter höher gegen den Ball. Und erzwang mit mehr Druck auch einige Fehler der Weseler Hintermannschaft. Wirklich gefährlich wurde es für den FCL nur noch beim Kopfball von Felix Gehrmann (48.) und bei einem Distanzschuss von Torjäger Max Mahn, den der eingewechselte Ersatzkeeper Dominik Varlemann per Parade zur Ecke lenkte (69.).
Dagegen hatten die Gäste eine Fülle an guten Chancen, auch aus schnell vorgetragenen Angriffen heraus. Es musste zum Ausgleich allerdings ein Kunstschuss her. Das 1:1 von Robin van Radecke in der 58. Minute war allein das Eintrittsgeld wert. Der Rechtsaußen traf aus 20 Metern unter die Latte des linken Torwinkels. Danach waren die Lintforter mehrmals dem Siegtreffer nah. Doch auch für das 2:1 elf Minuten vor dem Spielende musste ein ungewöhnlicher Treffer her. Nicht, dass die weite Hereingabe des agilen Robin van Radecke in den Strafraum atypisch gewesen wäre. Am hinteren Pfosten lauerte allerdings mit Marvin Ehis nicht gerade ein Kopfball-Ungeheuer. Und doch nickte der Sechser die Kugel freistehend zum Dreier ein.
PSV Lackhausen: Trainer Assfelder bemängelt Fehler in der Defensive
PSV-Trainer Björn Assfelder nahm die Heimniederlage eher gelassen zur Kenntnis. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und sind folgerichtig bestraft worden.“ Acht Spieler aus der ersten Mannschaft hatte übrigens parallel bei der abstiegsbedrohten Kreisliga-A-Zweiten ausgeholfen und für einen Auswärtssieg gesorgt.
1. FC Lintfort: Hüpen (46. Varlemann) – Hasse, L. Rume, Vizuete Mora, Kapuscinski – Ehis (80. Sprenger), K. Bodden – Derikx, Konrad (64. Karaca), van Radecke – Plum (88. Sonnabend).