Moers. In der ersten Halbzeit hat sich Fußball-Landeligist SV Scherpenberg gegen die SGE Bedburg-Hau noch den Schneid abkaufen lassen.

Da haben sich die Landesliga-Fußballer vom SV Scherpenberg im Heimspiel gegen die Sportgemeinschaft Eintracht Bedburg-Hau gehörig den Schneid abkaufen lassen. Zumindest in der ersten Halbzeit. Wo die Gastgeber vor dem gegnerischen Strafraum noch einmal quer spielten, einen Haken schlugen, versuchte der Gästeangriff es mit Schüssen aus der Distanz. Zum Glück aber ohne perfekt eingestellte Zielvorrichtung und ohne den nötigen Wumms. So konnte beim 3:1 (1:1)-Sieg Scherpenbergs Keeper Martin Hauffe gleich drei Schüsse aus rund 18 Metern einfach fangen und die Kugel schnell nach vorne bringen. Erst in der 14. Minute schloss Marcel Kretschmer den ersten SVS-Angriff ab. Doch SGE-Keeper Niklas Puff war schnell unten im linken Eck.

Dann zappelte der Ball aber im Scherpenberger-Kasten, Sezai Kezer hatte getroffen. Aber Schiedsrichter Sebastian Bock entschied zum Glück für die Gastgeber auf abseits. Drei Minuten später setzte sich Levon Kurikciyan auf rechts durch, verpasst ganz knapp unten links. Doch die schnellen, agilen Gäste machten weiter. Eine schlecht getretene Ecke von rechts schien eigentlich schon geklärt. Aber die SGE setzte nach, vier Meter hinter dem rechten Strafraumeck zog Leon Claaßen ab ins lange untere Eck zum 0:1. Beim nächsten SGE-Konter flog Hauffe über die flach gespielte Vorlage, doch Falko Kersten rutscht am Ball vorbei, verpasste das 0:2. Offensichtlich ein Weckruf für die Scherpenberger. Im direkten Gegenzug nahm sich Luca Grillemeier ein Herz und setzte seinen Distanzschuss in hohem Bogen über Puff (36.) zum 1:1.

Marcel Gesemann streckt Falko Kersten unabsichtlich nieder

Als Marcel Gesemann einen Ball falsch einschätzte, spritzte der schnelle SGE-Offensivmann Kersten dahin, genau vor Gesemanns gestrecktem Bein. Für Kersten ging es nicht mehr weiter, eine schwerere Verletzung am linken Knie ist wahrscheinlich. Eine Verletzung, die Bedburg-Hau nicht so leicht wegsteckte. „Dass es 1:1 steht, ist für uns eher glücklich“, musste in der Pause dann auch SVS-Trainer Ralf Gemmer zugeben. Er sah sein Team aber in der zweiten Halbzeit deutlich aktiver.

Nur vier Minuten nach Wiederbeginn traf Kretschmer nach einer Kombination und einem zweifachen Abpraller aus 18 Metern zur ersten Führung der Gastgeber. SGE war anzumerken, dass sie Kerstens Verletzung nicht gut verdaut bekamen. Trotz der Pause. Auch wenn der eingewechselte Robin Deckers ebenfalls ein äußerst gefährlicher Offensivspieler ist. Doch nun fehlte bei der SGE die Geradlinigkeit und der Druck im Angriffsspiel. Gemmer brachte den lange ausgefallenen El Houcine Bougjdi, und der bedankte sich prompt per Distanzschuss zum 3:1-Endstand für seine Einwechselung (69).

„Ich bin in der Halbzeit richtig laut geworden, mir ist echt der Kragen geplatzt“, sagte Gemmer nach der Partie. „Bedburg-Hau war engagiert und wollten. Wir waren zu langsam und nicht wach. Danach hatten wir aber das Spiel komplett in der Hand.“

SO HABEN SIE GESPIELT

SVS: Hauffe - Akdeniz (55. Klotz), Grevelhörster (78. von Zabiensky), Gesemann, Kuipers - Grlic, Werner (67. Bougjdi) - Kretschmer, Möllering (63. Meier), Grillemeier (86. Rustemi) - Blank.