Mülheim. In der Fußball-Landesliga muss sich der SV Scherpenberg beim VfB Speldorf mit einem 3:3 begnügen. Gastgeger sind dem Sieg näher.
Es war sicher nicht das erste Spiel in dieser Saison, in dem sich Fußball-Landesligist SV Scherpenberg spürbar unter Wert verkaufte. Doch so ein wenig taugte das spektakuläre 3:3 (3:3) auf dem Kunstrasen an der Saarner Straße beim VfB Speldorf als Musterbeispiel dafür, wie die Spielzeit für den Vorjahresvizemeister so dahingondelt. Starke Momente im Vorwärtsgang und unerwartete Aussetzer in der Rückwärtsbewegung scheinen sich beliebig aneinander zu reihen. Und wäre in der zweiten Halbzeit nicht ein stark aufgelegter Martin Hauffe zwischen den Moerser Pfosten unterwegs gewesen, die Mannen um Trainer Ralf Gemmer hätten die Partie vermutlich noch klar verloren.
SV Scherpenberg leitet drei Gegentreffer mit Fehlern ein
Ärgerlich waren alle drei Gegentreffer. Beim sehenswerten Freistoßtreffer von Ismail Öztürk (12.) war es sicher nicht wirklich clever, in El Houcine Bougjdi ausgerechnet den kleinsten Akteur in der rechten Torecke stecken zu haben. Der Routinier konnte die Kugel nicht mehr vor dem Einschlag wegköpfen. Beim 2:2 durch Anil Özgen (37.) hatte Ömer Akbel mit einem Fehler vor dem eigenen Strafraum seine Aktien im Spiel. Das 3:3 durch Öztürks durchaus diskutablen Foulelfmeter (45.+1) leitete wiederum der ansonsten im Antriebsmodus wirkenden Bougjdi mit einem Patzer im Spielaufbau ein. „Alles wirklich unnötig“, ärgerte sich Trainer Gemmer, den vor allem die ersten 25 Minuten gewurmt hatten: „Da hatten wir zu wenig Einsatzwillen und Laufbereitschaft.“
Mit dem Ausgleichstreffer von Winterzugang Marcel Kretschmer, der ein Zuspiel von Konstantin Möllering verwertete, nahmen die Scherpenberger das Heft in die Hand. Ömer Akbel, der ansonsten nicht fit wirkte und auch zeitig vom Feld genommen wurde, traf aus 35 Metern zum 2:1. Hier hatte Linksaußen Kretschmer allerdings VfB-Keeper Leon Ossmann erfolgreich irritiert (34.). Sehenswert war auch das 3:2: Nico Klotz‘ Heber aus dem Stand nickte Möllering in die Maschen (41.), wobei Torsteher Ossmann hier unentschlossen wirkte. Auf beiden Seiten gab es noch jeweils einen Pfostentreffer zu vermerken.
VfB Speldorf in der zweiten Halbzeit dem Siegtreffer nahe
In Halbzeit zwei wirkten die Speldorfer erneut engagierter. Scherpenberg brauchte einiges an Glück und Torsteher Hauffe, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das dickste Ding vergab Außenverteidiger Johannes Büchner, dessen Kopfball landete aus kurzer Distanz allerdings an der Querlatte (77.). Den sicher sieben, acht guten Torchancen der Mülheimer hatte Scherpenberg nur zwei ernsthafte Versuche entgegenzusetzen. Der Ex-Homberger Marcel Kretschmer zeigte einen schönen, aber abgewehrten Seitfallzieher (56.). In der Nachspielzeit probierte es der eingewechselte, aber ansonsten eher blasse Nermin Badnjevic mit einer Direktabnahme. Die parierte Keeper Ossmann aber zur Ecke.
Debüt für Scherpenbergs Sportlichen Leiter Sven Schützek
Insgesamt langte die durchwachsene bis mäßige Leistung aber nicht für drei Punkte. Scherpenbergs neuer Sportlicher Leiter Sven Schützek verfolgte bei seinem Debüt das Geschehen übrigens aufmerksam und enthielt sich nach der Partie erst einmal eines Kommentars.
SV Scherpenberg: Hauffe - Willing, Grevelhörster, Kuipers, Klotz - Werner, Bougjdi - Kretschmer (85. Grillemeier), Möllering, Akbel (55. Badnjevic) - Falkenreck (79. Blank).