Moers. Gaumenschmauß zur Weihnachtsfeier nach 3:2 bei Sterkrade-Nord. Platz sieben entspricht nicht den Erwartungen. Unser Torvideo zum Spiel.

Die Weihnachtsfeier beim SV Scherpenberg war am Samstagabend durchaus standesgemäß. Die Landesliga-Fußballer schmausten im Baerler Restaurant mod bei Sven Nöthel, der auf seiner Speisekarte auch ein Acht-Gang-Menü anbietet. Nun lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, ob sich der Vorjahres-Vizemeister diese ausgedehnte Gaumenfreude wirklich verdient hatte. Tabellenplatz sieben ist sicher ein Zwischenstand kurz vor den Weihnachtstagen, der den sportlichen Erwartungen nicht wirklich entspricht. Immerhin sorgte die Rumpfelf von Trainer Ralf Gemmer am Freitagabend mit einem etwas glücklichen 3:2 (1:1) bei der Sportvereinigung Sterkrade-Nord für einen versöhnlichen Jahresabschluss.

SV Scherpenberg: Trainer Ralf Gemmer lobt seine Mannschaft

„Die Jungs haben Charakter gezeigt“, lobte denn auch Coach Gemmer nach dem Auswärtssieg, der auf dem nötigen Spielglück fußte. Nermin Badnjevic jagte schon nach vier Spielminuten einen 17-Meter-Freistoß passgenau in den linken Torwinkel. Das brachte Sterkrade aus dem Konzept und beflügelte die Scherpenberger, die vorn wahlweise mit Sechser Konstantin Möllering und eben Badnjevic agierten. Ömer Akbel, der in Halbzeit dann in die Sturmspitze zog, wusste an alter Wirkungsstätte auf Außen mehr Akzente zu setzen als Youngster Luca Grillemeier.

Ömer Akbel (rechts), hier gegen Sterkrades Ibrahim Üzüm, sorgte am Freitagabend für das 2:1 des SV Scherpenberg.
Ömer Akbel (rechts), hier gegen Sterkrades Ibrahim Üzüm, sorgte am Freitagabend für das 2:1 des SV Scherpenberg. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Während die Viererkette kampf- und laufstark nicht allzu viele wirklich gute Chancen der Nordler zuließ, fielen die beiden Sechser im Scherpenberger Spiel mit Mergin Rustemi und Mert Can Akdeniz doch etwas ab. Ausschlaggebend war das am Ende aber nicht. Zwar machte Baran Özcan nach einem eher schmeichelhaften Foulelfmeter für Sterkrade den Ausgleich (45.+2). Und Scherpenberg hatte davor und danach bei Pfostentreffern von Ouassim El Abdouni (42.) und David Gehle (49.), jeweils abgelenkt von Torhüter Martin Hauffe, das Glück auf seiner Seite.

SV Scherpenberg mit einem eiskalten Doppelschlag

Danach entschied jedoch ein eiskalter Doppelschlag das Match. Die Nordler packten vor dem 1:2 in der Abwehr schlicht nicht richtig zu. Ömer Akbel köpfte eine Rechtsflanke von Lars Gronemann dem in dieser Szene zögerlichen Torsteher Fabian Buchholz durch die Hosenträger (63.). „Ich frage mich immer noch, was meine Abwehr und der Torwart da eigentlich gemacht haben“, ärgerte sich Sterkrades Cheftrainer Sven Schützek hinterher.

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Nur zwei Minuten nach dem Treffer später leistete sich Yunus Kocaoglu im Strafraum ein unnötigen Handspiel. Den fälligen Elfmeter versenkte Konstantin Möllering in der linken unteren Torecke. Innenverteidiger Linus Ansumana machte die Partie zwölf Minuten vor dem Ende zwar nochmal spannend. Doch wirklich gezittert wurde auf Scherpenberger Seite allenfalls bei Eckbällen. „Ein Unentschieden wäre sicher verdient gewesen“, lamentierte Nordler-Coach Schützek.

SV Scherpenberg sucht weiteres Personal

Den Gästen tat der Dreier nach zuvor drei Niederlagen in Serie sichtlich gut. Personell dürfte sich einiges tun. Mit Max Werner ist ja bereits ein neuer Defensivspieler vom Oberligisten SV Sonsbeck fix. Dringlich dürfte noch ein Mittelstürmer gesucht werden, der als Alternative zu Torjäger Tim Falkenreck dienen sollte. Auch auf der Außenverteidigerposition scheint Handlungsbedarf.

Coach Gemmer bittet am 8. Januar zum ersten Training, zuvor wird ein Teil des Teams am 6. und 7. Januar beim Moerser Hallenfußball-Stadtpokal mitmischen. „Vielleicht machen wir zuvor noch eine Trainingseinheit auf dem Kleinspielfeld in Asberg, um uns einzustimmen“, so Gemmer.

SV Scherpenberg: Hauffe - Grevelhörster, Willing, Kuipers, Gronemann – Akdeniz, Rustemi (88. Mende) – Grillemeier (90.+1 Grlic), Möllering, Akbel (90.+3 Prigge) – Badnjevic (78. Thülig).