Kamp-Lintfort. Starke Leistung des Fußball-Landesligisten gegen den Tabellenzweiten SV Biemenhorst. Treffer von Derikx und van Radecke reichen nicht.
Die Worte, die sich Schiedsrichter Jan Oster (SV Rindern) und seine beiden Assistenten am Sonntagnachmittag auf dem Weg in die Umkleidekabine anhören mussten, waren wenig schmeichelhaft. Nach dem ärgerlichen 2:2 (1:0) gegen einen eher enttäuschend spielenden Tabellenzweiten SV Biemenhorst waren Spieler und Verantwortliche des 1. FC Lintfort auch sauer auf die Unparteiischen. Die hatten reichlich fehlerhaft gepfiffen, einen strittigen Foulelfmeter für den Gegner ausgesprochen und in der Nachspielzeit kleinlich Gelb-Rot gegen den eingewechselten Luca Plum gezogen. Am Trio in Schwarz lag es natürlich nicht allein, dass die starke Leistung der Gastgeber und ein 2:0-Vorsprung nicht ausreichend waren, um den dritten Sieg in Serie zu landen.
SV Biemenhorst bekommt einen strittigen Foulelfmeter
Die Mehrheit der 250 Zuschauer am Kunstrasen an der Franzstraße hätte sich in der 62. Minute gern den Videobeweis herbei gewünscht. Das vermeintliche Foul von Lintforts Außenverteidiger Cedric Sprenger an SVB-Torjäger Jannis Schmitz im Strafraum ahndete Referee Oster mit einem Elfmeter. Dabei sah es so aus, als hätte sich Schmitz in die eigenen Haken getreten. Vielleicht wäre das bei Betrachten der Kamerabilder dann auch aufgefallen. Doch Landesliga ist nicht Profifußball. Und so brachte Joshua Müller die Gäste, die bis dahin keine wirkliche Torchance heraus gespielt hatten, mit etwas Fortune in die Partie zurück. Keeper Stefan Hüpen hatte die rechte Schussecke geahnt, bekam aber trotzdem den Ball nicht zu fassen.
Biemenhorsts offensiver Mittelfeldspieler Müller war es dann auch, der nur fünf Minuten später mit einem sehenswerten wie unhaltbaren 20-Meter-Freistoß in den linken Torwinkel einen Punkt rettete. Beide Trainer verliehen dem Kunstschuss nach dem Schlusspfiff das Prädikat „große Klasse“.
1. FC Lintfort: Trainer Meik Bodden lobt starke Defensivleistung
„Das war ein Zähler für die Moral. In der ersten Halbzeit hat bei uns ja gar nichts gestimmt. Und auch in der zweiten Halbzeit hat Lintfort sehr gut gespielt. Uns haben zwei Standards gerettet, aber das gehört zum Fußball ja auch dazu“, bilanzierte Biemenhorsts Trainer Javier Garcia Dinis. Die Anerkennung nahm Lintforts Coach gern zur Kenntnis. Das brachte zwei verlorene Punkte aber nicht zurück. „Das war vor allem gegen den Ball von Torhüter Stefan Hüpen bis Mittelstürmer Florian Ortstadt eine ganz starke Leistung“, befand Meik Bodden, „man hat allerdings auch gemerkt, dass wir offensiv nicht immer die Kraft und Spritzigkeit hatten, um noch gefährlicher zu werden.“
Gelb-Rot gegen Lintforts Luca Plum in der fünften Nachspielminute
Die Biemenhorster waren auch so über weite Strecken ziemlich gut beschäftigt. In Gabriel Derikx und Robin van Radecke setzten sich immer wieder beide Außenstürmer gut in Szene. Van Radecke verwandelte bereits in der sechsten Minute von der rechten Seite einen Alleingang auf Keeper Rene Konst zum 1:0. Ähnliches gelang dann Derikx acht Minuten nach der Pause. Beide Treffer wurden von Mehmet-Ali Cengiz aufgelegt. Der defensive Mittelfeldspieler war bei Lintfort bester Akteur auf dem Rasen. Cengiz erwies sich im Zweikampf als widerstandsfähig, holte viele Bälle und glänzte auch mit diversen Zuspielen in die Spitze. Pech, dass der 29-Jährige schon in der 57. Minute wegen Knieproblemen vom Feld musste.
Mindestens so ärgerlich wie die leichte Verletzung war der Gelb-Rot-Feldverweis gegen den eingewechselten Luca Plum in der fünften Minute der Nachspielzeit. Gelb gab es gegen den ehemaligen Klever Oberligaspieler für einen zu schnell ausgeführten Freistoß, dann noch einmal Gelb nach einem strittigen Einwurf.