Essen. In der Fußball-Landesliga liefert die Bodden-Elf beim VfB Frohnhausen einen Krimi mit Happy End ab. Dazu gibt es auch ein Tor-Video.
Die wenigen Anhänger des Fußball-Landesligisten 1. FC Lintfort, die am Samstag den Weg auf die Helmut-Rahn-Sportanlage in Essen-Frohnhausen gefunden und bei kaltem Regenwetter durchgehalten hatten, wurden für ihr Stehvermögen belohnt. Das Team von Trainer Meik Bodden legte eine beherzte zweite Halbzeit auf dem Kunstrasen mit weltmeisterlich-nostalgischem Flair hin. Den wichtigen 3:2 (0:1)-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten VfB sicherte Rechtsaußen Robin van Radecke mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
Julian Thiel köpft das 2:2 für den 1. FC Lintfort
Coach Bodden bewies nach einer mauen ersten Halbzeit, in der Frohnhausen zurecht durch einen Distanztreffer von Elefterios Theocharis mit 1:0 geführt hatte (24.), mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen. Julian Thiel sorgte in der 86. Minute mit einem schönen Kopfball nach Ecke von Florian Ortstadt für das überfällige 2:2. Dazu legte Luca Plum das umjubelte Siegtor durch van Radecke auf. Und das war nach einer guten zweiten Halbzeit mit deutlichen Vorteilen für die Gäste auch dicke verdient.
Der Weg zum dritten Auswärtssieg im neunten Spiel war allerdings beschwerlich. Und dies lag nicht nur am üblen Winterwetter. Vor der Pause wussten die Lintforter mit dem offensiven Pressing der Frohnhauser Löwen wenig anzufangen. Danach nahmen die Gäste aber das Heft und ihr Herz in die Hand. Gabriel Derikx staubte einen Angriff über die linke Seite dank Florian Ortstadt und Stefan Kapuscinski zum 1:1 ab (48.). Nur zwei Minuten später packte die Defensive allerdings nicht richtig zu. Folge: Issa Said kam nahezu unbedrängt vor Torsteher Stefan Hüpen zum 2:1.
Abseitstor von Florian Ortstadt zählt zu unrecht nicht
Anschließend rannte der FCL dann penetrant an. Immerhin wurde die Passquote im Vergleich zu Halbzeit eins nun besser. Und die Torchancen nahmen zu. Florian Ortstadt jubelte bereits in der 72. Minute über sein vermeintliches 2:2. Doch Vorlagengeber Derikx soll zuvor ins Abseits gelaufen sein. Es war die einzige wirkliche Fehlentscheidung des ansonsten guten Schiedsrichtergespanns um den Bottroper Cedric Gottschalk. Der Lintforter Verdruss über das geklaute Tor fiel am Ende glücklicherweise nicht mehr ins Gewicht.
Coach Bodden hatte dabei kurz vor dem Anpfiff noch umstellen müssen. Außenverteidiger Philipp Hasse klagte über Kreislaufprobleme, so dass Bugra Arslanboga zum Zug kam. Der 19-jährige Youngster machte seine Sache auf der rechten Seite gut, auch wenn er beim zweiten Gegentor seine Aktien im Spiel hatte.
1. FC Lintfort: Kevin Bodden überzeugt im defensiven Mittelfeld
Auffällig stark wirkte diesmal Kevin Bodden. Der 34-Jährige kam neben dem emsigen Mehmet-Ali Cengiz im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, holte hier körperbetont, laufstark und engagiert eine Menge an Bällen fürs Team. Als Angreifer bei seinen Einsätzen bisher enttäuschend, zeigte Bodden in Frohnhausen seine bislang beste Saisonleistung und war mit seinem steten Einsatzwillen auch ein Garant für die späte Spielwende. Wie überhaupt die gesamte Mannschaft bis zum Ende Energie und Konzentration hochhielt und den sichtbar strauchelnden Gastgeber letztendlich noch zu Fall brachte.
1. FC Lintfort: Trainer Meik Bodden lobt sein Team
„Das war aufgrund der zweiten Halbzeit für uns ein hochverdienter Sieg. Die Mannschaft hat sich für ihren Einsatz belohnt“, freute sich Coach Meik Bodden über den zweiten Erfolg in Serie. Schon beim 3:1 über den PSV Wesel am vergangenen Sonntag hatten die Lintforter nervenstark erst auf den letzten Drücker noch zwei Treffer erzielt.
1. FC Lintfort: Hüpen - Kapuscinski (76. Plum), L. Rume, Vizuete Mora, Bu. Arslanboga (68. Sprenger) - Cengiz, K. Bodden - Derikx, Konrad (84. Thiel), van Radecke - Ortstadt.