Neukirchen-Vluyn. Luis Esser, 18-jähriger Kartfahrer aus Neukirchen-Vluyn, ist in dieser Saison gut unterwegs. Jetzt will er was bei der Rok-WM in Italien holen.
Luis Esser ist momentan gut drauf. Der 18-jährige Kartfahrer aus Neukirchen-Vluyn hat vergangenes Wochenende im Nirgendwo kurz hinter Zwickau, genauer in Mülsen, mit dem Ausgang der Deutschen Kart-Meisterschaft nichts mehr zu tun gehabt. Im Vierkampf um den Titel wollte er sich raushalten, weil für ihn der Zug, oder besser das Kart bereits abgefahren war. Der Rosenheimer Simon Rechenmacher holte sich den Titel, ließ dem zuvor vor ihm liegenden Trio keine Chance.
Luis Esser ist dort Sechster geworden, nach dem er eine Woche vorher an gleicher Stelle noch gewonnen hatte. Am übernächsten Wochenende möchte er sein Kart wenigstens noch einen Platz besser abstellen. Denn Sonntag, 8. Oktober, startet er mit Vater Thomas und Mutter Tanja Richtung Italien nach Lonato am Gardasee. Dort wird am Samstag, 14. Oktober, die Rok-Weltmeisterschaft ausgetragen. Und bis Platz fünf gibt es einen Pokal.
Unter die Top 36
„Mit einem Pokal wäre ich zufrieden“, sagt Luis Esser, der sich bei der WM selber unter die Top 36 einordnet. „Wir würden den Pott schon gerne mitnehmen“, schraubt sein Vater die Ansprüche etwas höher. Denn mit dem „Pott“ meint der den Siegerpokal – und Weltmeistertitel.
Luis Esser will aber auch selber nicht 30. oder so werden. „Luis ist in dieser Saison richtig gut gefahren“, so der stolze Papa. Er unterstreicht, dass sich der ganze Aufwand mit Training auf internationalen Rennstrecken und Professionalisierung der Strukturen gelohnt hat.
„Mehr mit dem Kopf“
„Ich bin rennintelligenter geworden“, bestätigt der Sohn, „ich fahre nicht mehr einfach dumm rum, sondern mehr mit dem Kopf.“ Das sowie die mentale Stärke und Routine seien der Schlüssel zum Erfolg, glaubt Thomas Esser an Luis. Der Plan in Lonato sieht nun vor, dass Luis Esser „Montag und Dienstag entspannt jeweils 200 Trainingsrunden“ absolviert. Am Mittwoch ist es noch etwas ruhiger und ab Donnerstag will Thomas Esser „110 Prozent“ haben – auch in den Rennen.
Mama Tanja will er nicht dabei haben, um den Ablauf nicht durcheinander zu bringen. Wer allerdings die ganze Zeit dabei ist, ist der Trierer Christian Dischner, Motoren-Lieferant, -tuner und Ex-Teamchef von Luis Esser. Der fährt mittlerweile für AT Motorsport, dem Team von Andre und Alexander Thurn.
In Lonato gibt es eine tückische Links-Rechts-Schikane
Doch am 14. Oktober muss er nun die starken Polen und Italiener möglichst hinter sich lassen. Und die eine tückische Links-Rechts-Schikane in Lonato meistern.
Denn die macht dem 18-jährigen Neukirchen-Vluyner noch einige Probleme. Auch, weil er mit 1,88 Metern nicht gerade die Idealmaße für einen Kartfahrer hat. „1,73 wäre die perfekte Größe“, sagt Luis Esser. „Ich kann aber nichts bei ihm abschneiden“, schmunzelt sein Vater.
So hoffen sie, dass im Training eine gute Lösung für diese Schikane gefunden wird. Um mit Vollgas den Weltmeistertitel anzusteuern, für den es am Ende einen Motor gibt, der „rund 3500 Euro“ kostet, weiß Luis Esser. „Wir fahren jedenfalls jetzt supermotiviert dahin und haben richtig Bock“, glaubt Thomas Esser an eine gute Vorbereitung und natürlich an seinen Sohn.