Der SC Constantin stand dicht vor einer kleinen Fußballsensation. Erst nach Elfmeterschießen musste sich der A-Ligist dem SC Westfalia Herne beugen, der sich durch einen feinen Radke-Freistoß in der 85. Minute in die Verlängerung hatte retten können.
SC Constantin -
SC Westfalia Herne
7:8 n.E.
T ore: 0:1 (12.) Rios, 1:1 (39.) Hampel, 2:1 (72.) Mosemann, 2:2 (85.) Radke.
Elfmeterschießen: 5:6.
SCC: Eibold - M. Wernsmann, Zahnhausen, Davidheimann, Böttcher - Schlüter (62. Lanfermann), St. Wernsmann, Werner, Almassidis - Mosemann, Hampel (73. Vogelhofer).
SCW: Samulewicz - Weßendorf (37. Ayar), Reimann (73. Kaya), Kusakci, Rios - Sazoglu - Gumpert (78. Cela), Gündüz, Mützel - Inal, Radke.
Rot: Rios (SCW/30.), Werner (SCC/30.).
Gelb/Rot: Gündüz (SCW/114.).
Hinfahren, gewinnen, wieder zurückfahren: So hatte Manuel Bölstler vor dem Pokalspiel am Wiescherberg die Anforderung an seine Mannschaft formuliert. Wenigstens diesen bescheidenen Wunsch erfüllten Westfalias Oberliga-Fußballer ihrem Trainer, wenn auch mit Hängen, Würgen und Massel im Elfmeterschießen. Über alles andere sollte man den Mantel des Schweigens decken, sofern man dem SCW wohlgesonnen ist.
Kann man aber nicht. Denn die Partie hat für den SCW böse Folgen: Weil sich Peter Rios bemüßigt fühlte, ein rotwürdiges Nachtreten gegen Gündüz zu rächen, indem er den Constantiner umstieß, muss der SCW in den nächsten vier Spielen ohne den Verteidiger auflaufen. Beim nachfolgenden Tumult benahm sich auch SCC-Spieler Marc Werner daneben, was auch ihm eine vorzeitige Dusche einbrachte.
Diese Szene ausgenommen, dürfen die Connies absolut stolz sein auf ihre Leistung. Sie verschafften sich vom Anpfiff an mit körperbetontem Spiel Respekt, füllten ihre Viererkette je nach Spielsituation mit weiteren Gliedern auf und nahmen dem haushohen Favoriten damit Luft und Lust zum Kombinieren. Westfalia blieb harmlos, hatte bis zur Schlussphase der regulären Spielzeit genau einen Abschluss aus dem Sechzehner, und der führte durch Rios nach einer Ecke zur frühen Führung.
Das hätte den Gästen eigentlich in die Karten spielen müssen. Sie versuchten auch, den Ball zu kontrollieren, leisteten sich aber auf der ungeliebten Asche viele Stock- und Abspielfehler. Und dann schalteten die Connies blitzschnell um, spielten lange Bälle in die Spitze, wo sie mit dem wuchtigen Patrick Mosemann eine echte „Waffe“ hatten. Bei jedem Standard schwamm die SCW-Abwehr bedenklich, und so fiel auch der längst verdiente Ausgleich durch Rene Hampel.
Nach der Pause nahm die Überlegenheit des SCW zu, gefährlicher aber blieben die Platzherren. Als Mosemann aus 20 Metern in den Knick traf, kannte ihr Jubel keine Grenzen. Die Connies schnupperten an der Sensation, bis Danny Radke per Freistoß doch die Verlängerung erzwang. Die blieb torlos, und bei der Elfmeter-Lotterie war das Glück auf Seiten des SCW.