Gestern stand an dieser Stelle der Kommentar des Kollegen Rupert Joemann. Er zieht folgenden Schluss aus der sportlichen Misere der Westfalia: Es sei nicht nachvollziehbar, dass Trainer Hans Bruch die katastrophale Leistung gegen Heven mit den äußeren Bedingungen – also den nicht geflossenen Gehältern – rechtfertigt. Stattdessen habe Westfalias Mannschaft schlicht und einfach kein Oberliga-Niveau.

Meiner Meinung nach hat er damit nur teilweise recht. Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn die Mannschaft absichtlich schlecht spielt, nur weil sie diesen Monat noch kein Geld gesehen hat. Die ausbleibenden Gehaltszahlungen sind aber nur die Spitze der derzeitigen Westfalia-Problems. Aus der finanziell prekären Situation heraus hat die Vereinsführung den Traditionsclub in eine echte Sinnkrise gestürzt.

Die Mannschaft des SC Westfalia ist ohne Frage nicht in jeder Hinsicht oberligatauglich. Trotzdem sie hat einige gute Spiele gemacht und dafür gesorgt, dass der sportliche Klassenerhalt mit einer jungen, aus der Not heraus zusammengestellten Mannschaft noch im Bereich des Möglichen liegt.

Während die Mannschaft also in einer schweren Situation mit vielen Niederlagen am Stück versucht, das gemeinsame Ziel „Klassenerhalt“ zu verwirklichen, konterkariert der Verein das durch öffentliche Überlegungen, die Mannschaft zurückzuziehen.

Hobby-Fußballer spielen nicht nur Fußball, um Geld zu verdienen. Vor allem wollen sie sportlichen Erfolg haben. Die Motivation, um jeden Preis zu kämpfen und sich mit Erfolg zu belohnen, wird der Mannschaft aktuell genommen.