Sportlich gleichwertig, am Ende trotzdem geschlagen. Nach dem starken Start ins Jahr 2014 kriegte Westfalia Herne in Ahlen einen Dämpfer verpasst. Viel ärgerlicher als die Niederlage war aber, was sich abseits des Platzes auf den Rängen abspielte.
Rot-Weiß Ahlen -
SC Westfalia Herne
2:0
RW Ahlen: Hinkerohe – Khimiri (76. Birdir), Baumbach, Venker, Backszat, Dahlhoff, Strömer, Niemeier, Hop (46. Achenbach), Bollmann (73. Lindner), Nebi
Westfalia: Strzys – Hansmann, Polk, Reimann, Weßendorf – Forin (85. Dzinic), Güler – Antwi-Adjej (80. Terzicik), Özbicerler, Schröter – Eisenkopf (80. Türkyilmaz).
Tore: 1:0 Niemeyer (71.), 2:0 Backszat (90.)
20 Minuten Spielunterbrechung, 14 Festnahmen, keine Verletzten und null Punkte – so liest sich die traurige Bilanz des Auswärtsspiels von Westfalia Herne in Ahlen.
Zunächst jedoch zum Sportlichen: Nicht unverdient, ärgerlich aber allemal, so ordnete SCW-Trainer Hans Bruch die 0:2-Niederlage ein, aufgrund der ersten Halbzeit.
Da dominierte Westfalia nämlich das Spiel, allerdings ohne vor dem Tor der Heimmannschaft allzu gefährlich zu werden. Trotzdem trauerte Bruch: „Wir hatten unsere drei oder vier Möglichkeiten. Zwar nicht die ganz klaren Hundertprozentigen, mehr als Halbchancen waren das aber allemal.“ Auch Heimtrainer Carlos Castilla bestätigte nach dem Spiel den Blauen eine gute erste Hälfte.
Ohne Torerfolg war die aber wertlos: In der 71. Minute „knallte“ (Bruch) sich RW-Innenverteidiger Niemeyer in eine Freistoßflanke, Michael Strzys im Herner Tor war machtlos, eins zu null. „Wenn beide Teams sich im Prinzip neutralisieren, entscheidet halt ein Standard“, kommentierte Bruch lapidar. Bis auf einen Kopfball des eingewechselten Yüksel Terzicic, der vor der Linie geklärt wurde, brachte Westfalia trotz offensiver Wechsel nicht mehr viel zustande. „Die eine klare Chance, die man normalerweise kriegt, hatten wir nicht mehr. Uns fehlte der Passgeber mit der entscheidenden Idee. Wir haben alles versucht, aber bei langen Bällen war der Gegner im Vorteil“, fasste Bruch die Schlussphase zusammen. In der Nachspielzeit fiel dann das 2:0 durch einen Konter.
Noch ärgerlicher für die Niederlage war das Verhalten einiger mitgereister Herner: In der 21. Minute stürmte eine etwa zwanzigköpfige Gruppe das Spielfeld und griff den Gästeblock an, das Spiel wurde unterbrochen. Nach kurzer Auseinandersetzung traf die Polizei ein, nahm 15 Personen fest. Es gab keine Verletzten. „Das ist zunächst einmal ein Problem der Ahlener. Das waren Leute, die ich aus Herne nicht kenne, sondern wohl befreundete Bochumer,“ schilderte Bruch. „Dass zwei Busse aus Herne mitkommen, war ja bekannt, dafür war zu wenig Ordnungspersonal da.“ Laut Augenzeugen dauerte es in der Tat mehr als eine Minute, bis die Herner die Absperrung des Gästeblocks überwunden hatten, Ordner griffen nicht ein.
Das Sportliche war schnell abgehakt – trotzdem wird über diesen Sonntag noch zu sprechen sein.