Herne.

Was die Spatzen am Wochenende bereits von den Dächern pfiffen, hat der Vorstand des Fußball-Oberligisten SC Westfalia Herne am Montagmittag offiziell verkündet: Hansi Bruch ist neuer Trainer am Schloss Strünkede. Am Abend leitete der bisherige Co-Trainer des am vergangenen Donnerstag entlassenen Jörg Silberbach (die WAZ berichtete) seine erste Übungseinheit als Chefcoach der Mannschaft.

Bruch, gebürtiger Sodinger und als Jugendspieler in mehreren Nachwuchsteams des SC Westfalia aktiv, war Ende April gemeinsam mit Silberbach zum Schloss gekommen. Vor zehn Tagen, kurz vor dem Auswärtsspiel in Erndtebrück, hatte der 52-Jährige sich „eine kurze Auszeit“ genommen.

„Ich hatte zu der Zeit viel beruflichen Stress und musste mal die Reißleine ziehen“, sagte der Polizeibeamte im Drogenkommissariat Bochum. Zwar sei er mit Silberbach nicht immer einer Meinung gewesen, von einem Zerwürfnis könne aber keine Rede sein: „Als es um die Trennung von Jörg ging, habe ich beim Vorstand noch dafür plädiert, keine Kurzschlusshandlung vorzunehmen“, sagte Bruch im Gespräch mit der WAZ.

Als das Angebot kam, auf den Trainer-Chefsessel zu rücken, habe er lange überlegt. „Ich habe auch noch mit Jörg telefoniert und mich natürlich mit meiner Frau beraten, ehe ich die Entscheidung getroffen habe“, sagte Bruch.

Eine Entscheidung, die der SCW-Vorsitzender Sascha Loch so kommentierte: „Mit Hansi Bruch haben wir unseren Wunschkandidaten verpflichtet. Er hat selbst mal bei der Westfalia gespielt, kennt den heutigen Verein bereits und hat an früheren Trainerstationen erfolgreich gewirkt. Gemeinsam mit Sportdirektor Uli Reimann und Fußball-Abteilungsleiter Uwe Heinecke bin ich überzeugt, dass wir jetzt die Weichen gestellt haben, damit unsere Mannschaft endlich die Punkte einfährt, die sie durch ihre Leistungen längst verdient hat.“

Gestern, vor dem Training, sollte es nur eine kurze Ansprache von Hansi Bruch an seine Spieler geben. „Die jüngste Entwicklung hat mit Sicherheit für Irritationen und Unruhe gesorgt. Diese Nebenschauplätze müssen wir jetzt ausblenden, in Ruhe weiterarbeiten und uns wieder ganz auf das Sportliche konzentrieren“, verlangt der neue Chefcoach.