Der Aufwärtstrend war deutlich erkennbar. Doch selbst nach dem fünften Platz im Vierer ohne Steuermann beim Ruder-Weltcup in Luzern (Schweiz) bleibt hinter der Olympia-Teilnahme von Gregor Hauffe ein Fragezeichen. Die Trainer beraten sich in diesen Tagen, was diese Bootsklasse betrifft.

In Luzern gaben schließlich zwei Vierer eine Bewerbung ab. Der Crew um den Wanne-Eickeler Gregor Hauffe darf vor allem nach dem direkten Finaleinzug und der dann starken Vorstellung bis 1300 Meter, als es noch um Bronze ging, das bessere Zeugnis ausgestellt werden. Denn die nationalen Herausforderer durften „nur“ im B-Finale mitrudern. Was nichts heißen muss. „Wir hatten ja keinen direkten Vergleich“, meint Hauffe und möchte sich zum weiteren Selektionsprozess nicht äußern.

Er wollte schon ein größeres Ausrufezeichen auf dem Rotsee setzen, wo bis auf den US-Vierer alle Top-Teams vertreten waren. Schließlich war die Stimmung bei Sebastian Schmidt, Urs Käufer, Toni Seifert und Hauffe nach dem Vorlauf bestens, nachdem sie hinter dem WM-Dritten Australien, aber noch vor dem WM-Zweiten Griechenland auf den so wichtigen zweiten Platz fuhren. Griechenland und nicht Deutschland musste in den Hoffnungslauf. „So war für uns auch klar, dass wir im Finale um den dritten Platz mitfahren wollten“, so Hauffe.

Was ja auch lange Zeit so aussah. Hauffe: „Was dann passiert ist, ist schwierig zu sagen.“ Die Griechen bekamen Flügel. Die Weißrussen waren plötzlich auch vorbei. „Wir waren etwas konfus. Uns fehlten einfach die Rennkilometer, um in einer solchen Situation dagegenhalten zu können. Die Enttäuschung im Ziel war schon groß.“

Unterm Strich darf der Wanner Top-Ruderer aber nicht unzufrieden sein. Nach dem aus gesundheitlichen Gründen unglücklichen Weltcup-Auftakt in Belgrad fühlt sich der dreimalige Achter-Weltmeister wieder stabil. Hauffe: „Die Lunge hat gehalten. Ich hab mal unterwegs reingehört.“ Ob der Deutsche Ruderverband dem Fünften von Luzern in München beim Abschluss-Weltcup eine weitere Chance gibt, ob es möglicherweise Umbesetzungen gibt oder ob gar wieder zwei Vierer an den Start gehen, alles ist denkbar.

Constanze Siering hat sich mit ihrem Achter nach der Olympia-Qualifikation am Dienstag auch beim Weltcup ordentlich verkauft. Dass das Team im Finale, dem fünften Rennen innerhalb von acht Tagen, völlig platt war und der Konkurrenz nicht mehr folgen konnte, war nicht anders zu erwarten. Immerhin hatte es die Crew von Trainer Ralf Müller noch geschafft, sich fürs Finale zu qualifizieren – das war auch die Zielvorgabe. Jetzt können sich Constanze Siering und Co. in aller Ruhe auf die Olympischen Spiele vorbereiten – der Weltcup in München soll aus dem Training heraus gefahren werden.