Trüb, regnerisch, sieben bis elf Grad. Schmuddelwetter ist angesagt für den Silvestertag 2011. Aber da haben die Verantwortlichen des Ausrichters SC Westfalia Herne schon Schlimmeres erlebt. Das Blitzeis vor einigen Jahren, das schon bei der Anreise für Chaos sorgte und für den legendären mehrfachen Rippenbruch des WAZ-Fotografen Peter Monschau verantwortlich war. Und natürlich der Supergau im letzten Jahr, als der Gysenberg von einer unüberwindbaren Schneedecke eingehüllt war und der Silvesterlauf erstmals abgesagt werden musste.
Der 34. Herner Silvesterlauf am heutigen Samstag ist auf jeden Fall nicht gefährdet. „Und mit den aktuellen Witterungsbedingungen können Sportler und Zuschauer gut leben. Der Glühwein wir auf jeden Fall schmecken“, war Cheforganisator Klaus Alhorn, der gestern mit einem gut 20-köpfigen Helferteam die letzten Vorbereitungen traf, guter Dinge.
Auch mit dem bisherigen Meldeergebnis ist Alhorn zufrieden: „Über 800 Sportlerinnen und Sportler stehen bereits in den Starterlisten, dazu kommen noch 40 bis 50 aus unserem Verein.“ Ob letztlich der Rekord aus 2009 mit 1313 Teilnehmern geknackt wird, ist für Alhorn unerheblich. „Die Zahlen sind bei anderen Veranstaltungen dieser Art rückläufig. Wir entwickeln uns da gegen den Trend. Wenn wir die 1000er-Marke knacken, sind wir vollauf zufrieden.“ Nachmeldungen sind jedenfalls auch heute noch bis jeweils eine Stunde vor den jeweiligen Läufen möglich.
Hauptlauf 12.30 Uhr
Aus sportlicher Sicht ist es natürlich schade, dass Steffen Uliczka in diesem Jahr nicht am Start ist. Der dreimalige Deutsche Meister über 3000 Meter Hindernis und Crossmeister 2011 nahm in diesem Jahr eine Einladung aus Österreich an und startet dort beim Silvesterlauf Peuerbach. Dort trifft der Kieler, der am Gysenberg von 2006 bis 2009 viermal in Folge souverän gewann, auf ganz andere Konkurrenz als in Herne und misst sich im „Lauf der Asse“ u.a. mit Leonard Komon aus Kenia, dem Weltrekordler im 10-Kilometer-Straßenlauf.
„Wir hätten uns natürlich gefreut, wenn Steffen wieder bei uns gestartet wäre. Aber so ist der Weg frei für einen neuen Sieger“, sieht Alhorn den positiven Aspekt. Einer der Anwärter auf den Sieg im 10000-Meter-Hauptlauf, der heute um 12.30 Uhr gestartet wird, ist Manuel Meyer vom TV Wattenscheid 01, der deutsche Marathon-Vizemeister. Jan Simon Hamann vom USC Bochum, der Sieger des Herner Martinilaufs, sowie die Dortmunder Michael Bücker und Dominik Hollop von der LG Olympia dürften harte Konkurrenten sein. Und natürlich auch der Lokalmatador, der ebenfalls für den TV Wattenscheid 01 startende Wanne-Eickeler Hendrik Bollmann, will wieder ganz vorne mitlaufen.
Die Rekordzeit von 30:15 Minuten, aufgestellt von – natürlich – Steffen Uliczka in 2008, sieht Klaus Alhorn allerdings nicht in Gefahr: „Die Strecke ist durch die Mitarbeiter des Sportamtes hervorragend präpariert, aber unter 31 Minuten wird die Siegerzeit wohl nicht liegen.“