Der Start ins neue Jahr wird für Gregor Hauffe ein ganz Besonderer sein. 2012 will es der Top-Ruderer aus Wanne-Eickel nämlich so richtig krachen lassen. Gold soll es bei den Olympischen Spielen in London werden – nach drei WM-Titeln mit dem Deutschland-Achter könne es gar keine andere Zielsetzung geben.
Der Druck, der sich durch 30 Siege in 30 Rennen in drei Jahren aufgebaut hat, ist für den Deutschland-Achter immens. Druck, dem der 29-Jährige sogar viel Gutes abgewinnen kann. „Der Respekt vor dem Deutschlandachter ist riesengroß.“ Den haben sich die Athleten von Bundestrainer Ralf Holtmeyer hart erarbeitet und dafür wollen sie sich schließlich 2012 belohnen.
Gregor Hauffe hat ein gutes Gefühl. Zwischen 2008, als er im Vierer Sechster in Peking wurde, und heute liegen im Training Welten. „Damals wollten wir nach Olympia, ins Finale, vielleicht eine Medaille“, erinnert sich Gregor Hauf-fe. „Vor London gibt es allerdings gar keine Diskussion: Wir wollen Gold, dafür arbeiten wir in jedem Training hart.“
Längst ist das Leben der Sportler komplett auf Olympia fixiert. Bei Gregor Hauffe mit einigen Tagen Verspätung. Der Wanner Achter-Weltmeister von 2009, 2010 und 2011 reiste ins erste Trainingslager nach Sabaudia (Italien) nach, weil er bei der Bundespolizei eine schriftliche Prüfung ablegen musste. „Jetzt bin ich aber freigestellt und kann mich aufs Rudern konzentrieren“, sagt Hauffe: „Bis September.“ Erst dann geht die Ausbildung weiter.
Prüfungen und Tests muss er also zunächst nur noch im Team Deutschland-Achter ab-legen. Davon wird es reichlich geben. „Wir sind 16 Kandidaten. Es wird verdammt schwer, überhaupt in den Achter zu kommen“, sagt der Backbordruderer und spricht von einem gesunden Konkurrenzkampf, der das Team noch weiter nach vorne bringen soll.
Dreimal wird es die Crew von Ralf Holtmeyer in diesem Winter in südliche Gefilde ziehen, damit die Olympia-Vorbereitung so optimal wie nur möglich über die Bühne gehen kann. Bei angenehmen Temperaturen haben Gregor Hauffe und Co. im Dezember etliche Kilometer auf dem Lago di Sabaudia vor allem in den frühen Morgenstunden und am Nachmittag bei guten Wasserbedingungen im Zweier, Vierer und Achter abgerissen, dazu noch viele Tonnen mit Muskelkraft im Hantelraum gestemmt. „Der Umfang ist schon extrem hoch“, so der Wanner, der Silvester daheim verbringt. Vater Rüdiger ist auch bei der Familie und gönnt sich als Cheftrainer des Ruderverbandes von Aserbaidschan ebenfalls Heimaturlaub.
Am 2. Januar ist der Kurz-„Urlaub“ für Gregor Hauffe schon wieder beendet. Dann geht es zurück nach Sabaudia – die Boote haben sie gleich vor Ort gelassen und können so nahtlos ans erste Wasser-Trainingslager anknüpfen. Vor der Kleinboot-überprüfung Mitte April, wo die Weichen für die Achter-Bildung konkreter gestellt werden, steht noch das dritte Trainingslager im spanischen Sevilla an. Zwischen Sabaudia und Sevilla trainieren die Athleten am Bundesstützpunkt Dortmund.