TTC Ruhrstadt Herne -
TTC Fulda-Maberzell 2:3

Nicht nur Ruhrstadt-Trainer Jens Stötzel kam’s vor wie ein Déjà-vu. Auch viele Herner Zuschauer fühlten sich an den letzten Heimauftritt ihrer TT-Asse erinnert. Wie damals gegen Plüderhausen führte das Ruhrstadt-Trio auch gestern Abend gegen den Tabellenfünften aus Fulda zur Pause klar mit 2:0, hatte bis dahin nicht einmal einen Satz abgegeben – um eine gute Stunde später als Verlierer vom Tisch zu gehen. Doch obwohl sie sich von ihren Fans gern mit einem Sieg verabschiedet hätten, wirkten die Hausherren nicht sonderlich zerknirscht. Kein Wunder, hatten sie doch schon vorher und ohne eigenes Zutun ihr wichtigstes Saisonziel erreicht. Weil der TTC Frickenhausen als einziges Zweitligateam eine Lizenz für die erste Liga beantragt hat, steigt in diesem Jahr aus der DTTL nur eine Mannschaft ab. Als Tabellenletzter aber stand der TSV Gräfelfing seit seiner 1:3-Niederlage gegen Hanau am letzten Sonntag bereits fest.

Die Tischtennisfreunde aus Herne und der Region dürfen sich also auf eine weitere Saison im Oberhaus freuen. Und die jetzt gemachten Erfahrungen werden in die Planung der neuen Spielzeit einfließen.

Einen Petr Korbel würden die meisten Fans gern wiedersehen. Auch gestern sorgte der 39-Jährige wieder für einige Glanzlichter. Im Duell der „Oldies“ ließ er dem sechs Jahre älteren Jan-Ove Waldner nicht den Hauch einer Chance. Zwar ging oftmals ein Raunen durchs Publikum, wenn die TT-Legende aus Schweden ganz tief in die Trickkiste packte und einen unglaublichen Schlag hervorzauberte, insgesamt aber war Korbel der schnellere, beweglichere und auch bessere Mann.

Den 3:0-Sieg von Zhou Bin gegen Abwehr-Ass Wang Xi hatten die Herner nicht unbedingt auf der Rechnung. Zhous kompromisslosem An­griffsspiel hatte sein Landsmann nicht viel entgegenzusetzen. Selbst wenn Wang mit seinen langen Noppen rechtzeitig unter den Ball kam und ihn mit Kaiserschnitt zurückspielte, hämmerte ihm Zhou das Celluloid um die Ohren.

Nach der Pause zeigte sich erneut, dass dem Herner Team eine wirklich konkurrenzfähige Nummer drei fehlt. Erik Bottroff kam mit Linkshänder Robert Svensson gar nicht klar und ging in drei Sätzen unter.

Auch das mit Spannung erwartete Spitzeneinzel wurde eine klare Angelegenheit. Zwar begann Korbel ungeheuer stark und lieferte sich mit Wang lange und spektakuläre Ballwechsel, nach unglücklich verlorenem ersten Satz aber fiel der Herner in ein Loch und kam erst gegen Ende des dritten Satzes wieder besser ins Spiel, ohne noch eine Wende erzwingen zu können.

Im entscheidenden Doppel hatten Zhou/Bottroff nicht wirklich eine Chance. Den ersten Satz bogen die Herner nach 8:10 noch um, leisteten sich dann aber zu viele leichte Fehler, um dem besser harmonierenden Schweden-Duo gefährlich werden zu können.