Herne. Der HC Westfalia Herne fährt einen am Ende souveränen Sieg gegen den TSV Hahlen ein. Der Trainer hilft auf ungewöhnliche Weise.
Als Stephan Krebietke eine Nacht darüber geschlafen hatte, konnte er schon beinahe über seine Rote Karte lachen. Die letzten zehn Minuten des Spiels gegen den TSV Hahlen musste der Trainer des HC Westfalia weit weg von seiner Mannschaft mit ansehen. „Als ich weg war, haben wir wieder besser gespielt“, sagt er. „Vielleicht sollte ich jetzt immer auf der Tribüne sitzen.“ Den Galgenhumor konnte sich Krebietke erlauben, schließlich ging der Herner-Handball-Regionalligist mit 31:22 (18:11) als Sieger von der Platte.
Ein wenig Unverständnis über seine Disqualifikation äußerte er aber trotzdem. Krebietke hatte zweimal einen Schrittfehler-Pfiff des Schiedsrichters moniert. „Da wäre Gelb vollkommen ausreichend gewesen. Wenn man jede Woche zehn Stunden investiert, sollte man auch mal emotional sein dürfen“, erklärt er. Verständnis hatte er aber auch für den Unparteiischen, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall seines Kollegen die zweite Hälfte komplett alleine bestreiten musste. „Da war er wohl ziemlich unter Strom“, vermutet Krebietke.
HC Westfalia hat wieder im Ausfällen zu kämpfen
Aber auch der HCW hatte wieder mit Ausfallsorgen zu kämpfen. Torwart Fabian Zindel und Außen Maik Klamann mussten erkrankt passen. Emil Weste, der zwar an der Seitenlinie und auf dem Siegerfoto zu sehen war, wird den Hernern aber wohl noch länger fehlen. Nachdem er sich in der vorletzten Woche im Training verletzt hatte, kam nun bei der MRT-Untersuchung heraus, dass sein vorderes Kreuzband angerissen ist, zudem wurden noch kleinere Frakturen am Kniegelenk festgestellt. Erst in sechs Wochen, als zum Saisonfinale, dürfte er wieder in die Belastung gehen.
Mit Allrounder Stefan Scherbina und Torwart Tom Melzer halfen zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft aus – und machten ihre Sache richtig gut. „Wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt. Vor allem in der Abwehr haben wir einen überragenden Job gemacht und hatten dazu noch einen richtig guten Nicklas Droege“, meint Krebietke. „Im Angriff haben wir es immer recht schlau gespielt und wenig verworfen.“
Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit erwischten die Herner „eine schlechte Phase“ und ließen die Gäste noch einmal herankommen. Dann half Stephan Krebietke seinem Team auf ungewöhnliche Weise.
Für die Herner geht es am kommenden Samstag bei der HSG Gevelsberg Silschede (22. Februar, 19.15 Uhr) wieder um Punkte für den Klassenerhalt.
- HC Westfalia Herne: Droege, Melzer - Sibbel (8/5), Böck (8), Komisarek (5), Spiekermann (4), Drees (3), Schade (3), Ihnen, Krebietke, Meier, Scherbina
- Rote Karte: Stephan Krebietke (HCW/51.)
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