Herne/Wanne-Eickel. Beim Live-Event des „Aschefunk“-Podcasts kam fast die gesamte Fußballfamilie der Stadt zusammen. Unter anderem diskutierten Christian Knappmann, Marc Gerresheim oder Franko Pepe.
Der „Doppelpass“ in Herne? Fast, denn am Montagabend (10. Februar) in der voll besetzten Flottmann-Kneipe fehlten nur das Phrasenschwein und die TV-Kameras. Der Podcast „Aschefunk“ feierte dort mit der (fast) kompletten Herner Fußballfamilie seine Live-Premiere. Zu hören ist der erste Teil des über zweistündigen munteren Talks ab Mittwoch (12. Feebruar) unter anderem auf Spotify. Die zweite Halbzeit folgt eine Woche später.
Sebastian Saitner und Andre Krämer sind die Väter vom „Aschefunk“. Beide fühlen sich dem Fußball-Bezirksligisten SG Herne 70 verbunden, der eine als ehemaliger Tainer, der andere als Sportlicher Leiter. Daher auch der Name „Aschefunk“, denn die Siebziger sind einer der wenigen Vereine, die noch auf der roten Asche kicken. Vor acht Monaten ging der Podcast „on Air“ und beleuchtet seitdem, mal mit, mal ohne Gäste, die Fußballszene, vor allem die in Herne. Auf Instagram hat der Kanal mittlerweile 550 Follower, Tendenz rasant ansteigend.
Tenor: Über Geld spricht man nicht
Ist es bei den Aufnahmen im Vereinsheim der SG 70 zumeist ein Gast, der mitredet, waren es am Montag gleich sechs. Begrüßt wurden sie von den beiden Hosts in Reimform wie zum Beispiel Andreas Meise vom SV Holsterhausen: „Wer zwitschert mehr – der (Sven) Rabe oder die Meise?“ Neben ihm saßen die Trainer Marc Gerresheim (SpVgg Horsthausen), Christian Knappmann (SC Westfalia), vorgestellt als das „Pulverfass im Wandel“, und Franko Pepe (Wanne 11), SG 70-Boss Rainer Simon und als einziger aktiver Spieler Patrick Mosemann (BV Herne-Süd).
Fußball-Podcast „Aschefunk“ nimmt vor Publikum auf
Saitner und Krämer, beides exquisite Kenner der lokalen Fußballszene, hatten ihre Community im Vorfeld nach Themen befragt, die zur Sprache kommen sollten. Drei wurden ausgesucht – ganz oben stand das liebe Geld. „Auch wenn es bei euch für Schweißperlen auf der Stirn sorgt“, wollte Krämer etwas über den Umgang mit „Aufwandsentschädigungen“ wissen. Die Resonanz? Erwartungsgemäß dürftig. Marc Gerresheim sprach für alle: „Über Geld wird in der Öffentlichkeit nicht geredet“, um dann für seinen Verein augenzwinkernd nachzuschieben: „Wir wissen aber schon, dass die Sonne woanders heller scheint als bei uns“ – und blickte in Richtung des Süders Patrick Mosemann. Der wiederum konterte geschickt: „Ich habe keine Gehaltsschecks mitgebracht.“
Früher war es „nicht besser, sondern anders“
War früher alles besser? Dieser Phrase widmete sich der zweite Themenblock „Generationenwandel“. Für Rainer Simon war es „nicht besser, sondern anders. Damals hat keiner darüber gemeckert, auf Asche zu pöhlen.“ Während Franko Pepe einen Wandel in der Gesellschaft sieht („Heute gibt es viel mehr Alternativen zum Fußball als früher, und wenn es die Playstation auf der Couch ist“), erinnerte sich Marc Gerresheim mit einem Lachen im Gesicht an die Zeit, als „wir in der Bezirksliga jeden Freitag einen Mannschaftsabend hatten. Aufgestiegen sind wir trotzdem – oder gerade deswegen?“ Mannschaftsabende mit (mindestens) einer Kiste Bier nach dem Abschlusstraining vor einem Punktspiel? Für Knappmann ein Unding: „Ohne es abzuwerten, aber damit kann ich als Trainer nicht umgehen.“
Zum Schluss warfen alle einen Blick in die nahe und ferne Zukunft. Die nahe ist der kommende Sonntag mit gleich drei Derbies. Für das Westfalenliga-Duell Horsthausen gegen Westfalia blieb es bei Trainerphrasen (Knappmann: „Es wird schwierig.“ Gerresheim: „Ein anderes Spiel als in der Hinrunde. Die Westfalia ist fleißiger geworden“). Vor dem zweiten Westfalenliga-Derby Sodingen gegen Wanne-Eickel schaute DSC-Trainer Pascal Beilfuß als Gast im Zuschauerraum natürlich nur auf sich: „Wir hatten eine gute Vorbereitung, blicken in der Tabelle aber erst einmal nach unten.“ Bleibt das Bezirksliga-Derby SG 70 gegen Herne-Süd, für das die Süder extra eine Trainingseinheit auf Asche einlegen werden, „um dann“, so Mosemann, „110 Prozent zu geben“.
Fazit: Der Live-Podcast vom „Aschefunk“ ist ein großartiges Format, das nach einer Wiederholung schreit. Vielleicht mit einer anderen Aufstellung, denn weniger Gäste können für mehr inhaltliche Tiefe sorgen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.