Herne. Der Herner TC überzeugt beim Sieg über Leverkusen. Das Spiel zeigt den Weg zum Erfolg in den nächsten Wochen auf.
Bei Jelena Skerovic lohnt es sich immer wieder, auf die Zwischentöne zu hören, auf das, was die Trainerin des Herner TC nicht sagt. Wie wahrscheinlich alle ihre Amtskollegen und -kolleginnen ist sie nach Niederlagen nie besonders in Plauderlaune. Das mag in dieser Bundesliga-Saison auch daran gelegen haben, dass die Niederlagen der Hernerinnen einander zu sehr glichen. Die Enttäuschung zeichnete sich dann immer sehr in ihrer Stimme ab.
Ganz anders am Sonntagabend. Nach dem 81:71 (41:35) bei den Wings Leverkusen war Skerovic deutlich besser aufgelegt. Kein Wunder, schließlich hatte der HTC so seine Niederlagen-Serie von vier Liga-Spielen in Folge endlich beenden können. Auch hier drängte sich wieder das, was sie eigentlich nicht sagte, in den Vordergrund. Die Frage ‚Warum nicht immer so?‘ schwang in jeder ihrer Antworten mit. Was sie dann tatsächlich sagte, klang gar nicht so viel anders: „Die Spielerinnen müssen lernen, dass das der einzige Weg ist, um erfolgreich zu spielen.“
Herner TC will „Leistung konservieren“
Dass der HTC ein Spiel über 40 Minuten unter Kontrolle hatte, ist in dieser Saison wahrlich noch nicht oft vorgekommen. „Es hat wirklich alles funktioniert“, sagt Skerovic. „Die Offense hat einen guten Job gemacht und sich immer wieder gute Wurfmöglichkeiten erarbeitet. Wir hatten keine Ups und Downs, wie wir es in der Vergangenheit immer wieder hatten.“ Durch das Polster, dass sich die Hernerinnen erarbeiteten und bis zum Schluss verteidigten, ließ sich das Spiel auch von der Seitenlinie deutlich entspannter beobachten als zuletzt.
Nur ganz zu Beginn des Spiels mussten die Hernerinnen einem Rückstand hinterherlaufen. Das 0:4 war aber schnell aufgeholt. Von da an bestimmte der HTC das Geschehen. Im letzten Viertel hatten sie sich sogar eine 22-Punkte-Führung erarbeitet (75:53). Dass die Gastgeberinnen da noch einmal einen 10:0-Lauf hinlegten, war nur ein Schönheitsfehler.
Paige Robinson wieder Top-Scorerin
Erfolgreichste Werferin beim Herner TC war wieder einmal Paige Robinson, die 23 Punkte erzielte. Aber auch Talent Clara Bielefeld scheint nach ihrer Verletzung so langsam wieder in Tritt zu kommen. Sie steuerte zehn Punkte bei und war damit die viertbeste Punktelieferantin im Team von Jelena Skerovic. Dass alle eingesetzten Spielerinnen etwas zum Sieg beitragen konnten, dürfte auch die Trainerin gefreut haben.
„Ich hoffe, dass wir diese Leistung auch für die kommenden Wochen konservieren können“, meint Skerovic. Schließlich wollen die Hernerinnen ja ihren siebten Platz verteidigen und vielleicht im Kampf um die Playoffs noch den ein oder anderen nach oben klettern. Mit einem Sieg am kommenden Wochenende gegen den Syntainics MBC könnten sie sogar auf den sechsten Platz springen (25. Januar, 18 Uhr, H2K-Arena).
Revanche gegen Halle steht an
Im Hinspiel hatte es in Halle nach einem Totalausfall im letzten Viertel eine 63:77-Niederlage geregnet. Mit dem Selbstvertrauen des jüngsten Sieges im Rücken dürfte mehr drin sein – denn wenn der HTC wieder nicht über 40 Minuten hellwach ist, wird Skerovic wieder zu ganz anderen Zwischentönen greifen.
- Herner TC: Parisi (6 Punkte/7 Rebounds/6 Assists), Tkachenko (2), Jongeling (4), Morawiec (13), Robinson (23), Bielefeld (10), Day (9), Havranova (2), Rees (12/7 Rebounds)
- Viertel: 16:22, 19:19, 15:21, 21:19
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