Herne. Nach dem Abgang von Samuel Eriksson hat der Herner EV schnell Ersatz gefunden. Ein Kanadier mit Erfahrung in Deutschland kommt über den Teich.
Auf den Herner EV warten am Wochenende zwei Schwergewichte der Oberliga Nord. An diesem Freitag um 20 Uhr gastiert mit den Hannover Scorpions der Tabellenzweite in der Hannibal-Arena, am Sonntag um 16 Uhr treten die Miners beim Dritten in Leipzig an.
Die vielbeschworene Aufholjagd des Schlusslichts im Kampf um einen Pre-Playoff-Platz gleicht seit Wochen eher einem Schneckenrennen. Von seinen letzten neun Spielen gewann der HEV nur eines, obwohl er dabei fünfmal die Chance auf einen Zusatzpunkt durch Verlängerung oder Penaltyschießen hatte – keine einzige davon konnten die Gysenberger nutzen.
Herner EV hat Hoffnung auf Pre-Playoff-Platz noch nicht aufgegeben
Dazu kamen immer wieder Punktgewinne der Konkurrenten, die ebenfalls dazu beitrugen, dass sich die Situation der Miners kaum verbessert hat. Vor den letzten elf Hauptrundenspieltagen sind es sechs Zähler Rückstand auf Erfurt, acht auf Halle (das noch ein Nachholspiel hat) und zehn auf Duisburg – und an einen direkten Rivalen haben die Grün-Weiß-Roten jetzt auch noch ihren besten Scorer abgegeben.
Samuel Eriksson bat die Herner Verantwortlichen Anfang der Woche um die Auflösung seines Vertrages, weil er bei einem anderen Verein der Oberliga Nord größere Chancen sieht, sich punktetechnisch zu verbessern. So jedenfalls hieß es in der offiziellen Mitteilung des HEV. Kurz darauf wurde bekannt, dass es sich bei diesem anderen Verein um die Füchse Duisburg handelt.
Aber der Herner EV hat wie angekündigt schnell Ersatz für Erkisson gefunden: Am späten Freitagnachmittag wurde bekannt, dass sich Brendan Harrogate den Miners anschließt. Der 26-jährige Kanadier hat zuletzt drei Spielzeiten lang für die Evansville Thunderbolts in der US-amerikanischen SPHL gespielt.
„Wir wollen mit ihm die Chance nutzen, um einen Import-Spieler mit Perspektive zu testen. Wir wollen schauen, ob wir ihn auch für die nächste Saison gebrauchen können. Er hat nun die Möglichkeit, sich in Herne zu beweisen“, sagt Hernes Sportlicher Leiter Björn Muthmann. In der Saison 2021/22 spielte Harrogate zwölfmal für den ESC Kempten und kam dort auf sieben Treffer und 14 Assists. Bei den Evansville Thunderbolts gehörte Harrogate in den letzten drei Jahren immer zu den Topscorern. Der Kanadier kommt am Samstag in Deutschland an, ist für das Spiel in Leipzig am Sonntag also schon eine Option.
Aufgegeben hat man beim HEV die Hoffnung auf einen Pre-Playoff-Platz noch nicht. „Rechnerisch ist immer noch alles möglich“, erklärte Trainer Dirk Schmitz nach der Overtime-Niederlage gegen Herford, doch Mut macht die bisherige Saisonbilanz gegen die beiden kommenden Gegner nicht. Alle bisherigen sechs Saisonduelle gegen die Scorpions und die Icefighters gingen verloren – an der Außenseiterrolle der Miners in beiden Spielen ist nicht zu rütteln.
Die Scorpions leisteten sich zwar in den letzten Wochen einige Ausrutscher und haben die Tabellenführung an Tilburg verloren, werden aber alles tun, um zumindest den Angriff des Verfolgers aus Leipzig abzuwehren. Der zeigte sich zuletzt formstark und gewann acht seiner letzten zehn Spiele.
Für die zweite Mannschaft des HEV begann das neue Jahr mit einer Niederlage. Beim 5:7 (2:2, 0:3, 3:2) gegen den Landesliga-Zweiten Soester EG trafen Luis Kischkat, Jaro Drongowski, Tim Happe, Danil Pichuhin und Andree Boinski für den Tabellenvorletzten. An diesem Sonntag tritt die Miners-Reserve um 18.30 Uhr bei der Zweitvertretung der Hammer Eisbären an.
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