Herne. Beim 3:3 zwischen Westfalia Herne und dem SC Obersprockhövels gab‘s drei Elfmeter und eine Rote Karte. Viele Entscheidungen waren umstritten.

Beim 3:3 (2:1) gegen den SC Obersprockhövel hatte die Leistung des Schiedsrichtergespanns beide Seiten geärgert. Die Herner Seite - Zuschauer und Trainer Christian Knappmann - aber deutlich mehr. Sie hatten einige Pfiffe des Unparteiischen Stefan Schönfelder und seiner Assistenten als mitentscheidend dafür gesehen, dass trotz einer 2:0- und 3:2-Führung nicht der erste Liga-Sieg seit dem 20. Oktober gelang.

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Vor allem nach dem Treffer zur 3:2-Führung durch Moritz Brüggemann nach 62 Minuten hatten mehrere Pfiffe die Herner erzürnt. „Ich glaube, es gibt keine zwei Meinungen über die Leistung des Schiedsrichtergespanns“, sagte Knappmann. „Das war nicht westfalenliga-würdig. Jede Fifty-fifty-Situation um den Strafraum gibt Freistoß für Obersprockhövel. Dass dann Adrian Wasilewski mit seiner Qualität irgendwann einen reinmacht, ist auch klar.“

Wasilewski trifft doch noch im Privatduell mit Hernes Dudek

In der Tat bekam Wasilewski mehrfach die Gelegenheit per Standard: Nach 75 Minuten flankte er von halblinks aus nicht, sondern zog den Ball direkt aufs Tor, allerdings klärte Daniel Dudek im SCW-Tor zur Ecke. Nur zwei Minuten fand Wasilewski erneut bei einem Freistoß seinen Meister in Dudek, wie auch beim dritten Versuch des Obersprockhövelers 60 Sekunden später. Den vierten ruhenden Ball konnte Dudek allerdings nicht mehr aufhalten. Wasilewski setzte den Ball zentral aus gut 25 Metern Entfernung in die Maschen - ein Traumtor, das den 3:3-Ausgleich (81.) bedeutete.

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Auch an der Roten Karte gegen SCW-Verteidiger und Torschütze Moritz Brüggemann stieß sich Knappmann. Der war in der Nachspielzeit als letzter Mann in ein Laufduell gegen Benjamin Janson gegangen, der zu Fall kam. Die Folge war Rot für den Herner. „Das war niemals eine Rote Karte.“ Der Ball sei in Richtung Seitenaus gelaufen, daher sei keine klare Torchance verhindert worden. „Die Schiedsrichterleistung hat dafür gesorgt, dass wie heute nicht als Sieger vom Platz gehen, und das darf einfach nicht sein“, so Knappmann.

Westfalia Hernes Sportlicher Leiter Marcus Piossek (vorne), hier im Zweikampf mit Adrian Wasilewski, verschoss gegen den SC Obersprockhövel einen Handelfmeter.
Westfalia Hernes Sportlicher Leiter Marcus Piossek (vorne), hier im Zweikampf mit Adrian Wasilewski, verschoss gegen den SC Obersprockhövel einen Handelfmeter. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Sein Gegenüber Robert Wasilewski sah das Unentschieden im Gegensatz zum Herner Coach als verdient an. „In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht da, haben auch keinen Fußball gespielt.“ Das sei allerdings nach dem Seitenwechsel besser geworden. „Aufgrund der zweiten Halbzeit ist das 3:3 glaube ich gerecht.“

Allerdings, das räumte auch Wasilewski ein, musste der SCO froh sein, dass seine Mannschaft zwischenzeitlich nicht schon mit 0:3 zurücklag. Denn die erste richtig gute Chance bot sich per Handelfmeter Westfalia Herne. Marcus Piossek setzte den Ball aber nur an die Latte (18.). Dann brachte Collins Agita die Hausherren im Anschluss an einen Eckstoß in Führung. Die scharfe Hereingabe durch Kaan Cosgun wehrte SCO-Keeper Paul Zölzer nach vorne ab, wo Agita zum 1:0 vollendete (25.).

Patryk Dytko (r.), hier im Laufduell mit Hernes Collins Agita, holte den ersten Obersprockhöveler Starfstoß heraus.
Patryk Dytko (r.), hier im Laufduell mit Hernes Collins Agita, holte den ersten Obersprockhöveler Starfstoß heraus. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Auch am 2:0 war Hernes schneller Rechtsaußen maßgeblich beteiligt. Er setzte sich außen gegen Jan-Niklas Budde durch und passte flach in die Mitte. Dort grätschte Obersprockhövels Luca Baur unglücklich an Zölzer vorbei ins eigene Tor. Hinter ihm hätte den Job aber auch Westfalias Tokiya Monno einschussbereit freigestanden (36.).

Aber noch vor der Pause kamen die Gäste zurück ins Spiel. Patryk Dytko kam nach einem Zweikampf mit Moritz Brüggemann zu Fall. Das sah von außen wie ein Kontakt, aber nicht genug für einen Strafstoß aus. Schiri Schönfelder sah das anders und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Steven Frühauf verkürzte zum 1:2 aus SCO-Sicht (43.). Und kurz nach Wiederbeginn entscheid Schönfelder zum dritten Mal auf Elfmeter. Frühauf setzte den Ball zum zweiten Mal sicher in die Maschen des Westfalia-Tores (49.) - 2:2.

Und der SCO war drauf und dran nachzulegen, aber Dytko (65.) und Dudda (66.) scheiterten. Auf der anderen Seite nutzte dafür Moritz Brüggemann einen Fehler im Spielaufbau der Gäste und traf aus spitzem Winkel zur dritten Herner Führung an diesem Tag. Wie oben beschrieben, sollte aber auch die nicht für drei Punkte reichen.

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