Essen/Herne. Die Moskitos Essen haben das Derby in der Eishockey-Oberliga gegen den Herner EV im Penaltyschießen mit 3:2 gewonnen. So haben die Trainer die Partie gesehen.

Das Oberligaderby zwischen den Moskitos Essen und dem Herner EV bot mal wieder alles. Kampf, Leidenschaft und Spannung bis zur letzten Sekunde prägten die Partie am Sonntag vor 2684 Zuschauern, ehe sich die Gastgeber mit 3:2 nach Penaltyschießen durchgesetzt hatten.

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Genau genommen sogar bis zur letzten Zehntelsekunde, denn um diese Winzigkeit zu spät überquerte Daniel Weiss‘ Schuss in der Verlängerung die Herner Torlinie – der Videobeweis schickte die Erzrivalen nach einer Nervenschlacht ins Penaltyschießen. Dort behielten die Moskitos die Oberhand, nachdem Fabio Frick seinen zweiten Versuch verwandelt hatte und Hernes Brad Snetsinger nicht.

Brad Snetsinger gleicht für Herne aus

Zuvor hatte der Tabellenletzte für ein ausgeglichenes erstes Drittel gesorgt und war auch nicht wie ein Tabellenletzter aufgetreten. Essen machte sich das Leben mit unnötigen Strafen schwer und hatte Glück, dass das schwächste Überzahlteam der Liga auch diesmal seine Powerplaychancen nicht nutzen konnte. Die besten Möglichkeiten für die Gastgeber ergaben sich aus Kontern, die aber nicht konsequent genug ausgespielt wurden.

Für Lennart Otten war es das erste Derby am Westbahnhof und Essens Neuzugang war beeindruckt: „Eine brutale Stimmung in der Halle. Die Powerplays können heute entscheidend sein, aber die haben wir gut gekillt“, meinte der Angreifer nach 20 Minuten.

Die Essener hatten mehrfach den Siegtreffer auf der Kelle, ein Tor wurde ihnen aberkannt. Aber in der Overtime hatte der Herner EV die besseren Chancen.
Die Essener hatten mehrfach den Siegtreffer auf der Kelle, ein Tor wurde ihnen aberkannt. Aber in der Overtime hatte der Herner EV die besseren Chancen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Moskitos erhöhten im zweiten Drittel den Druck, vergaben mehrere gute Chancen und hatten dann beim 1:0 das Glück auf ihrer Seite. Wieder gab es einen Zwei-auf-eins-Konter und Hernes laufstärkster Verteidiger Hugo Enock fälschte Nicolas Cornetts Querpass ins eigene Tor ab.

Die Miners waren bis zur nächsten Pause fast nur noch in der eigenen Zone zu finden. „Wir haben die Zuordnung verloren und zurecht die beiden Gegentore kassiert“, haderte Hernes Chefcoach Dirk Schmitz mit seiner Defensive, die Essens Torschützen Leon Fern beim 2:0 aus den Augen verloren hatte. Der postwendende Anschlusstreffer fiel aus dem Nichts, aber er hätte ein Warnschuss für die Moskitos sein müssen.

Beteiligt am 2:1 war Niklas Heyer. Den Herner Verteidiger mit Essener Vergangenheit beschäftigten in der zweiten Pause aber eher die Gegentore: „Wir müssen aufhören, diese unnötigen Konter zu kriegen. Aber wir haben noch genug Zeit.“

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Die Moskitos kontrollierten die Partie zwar auch im letzten Abschnitt, doch die vorzeitige Entscheidung verpassten sie. Stattdessen erlaubte man sich eine Unachtsamkeit am eigenen Tor und Brad Snetsinger war mit dem langen Schläger zum 2:2 zur Stelle.

In der turbulenten Schlussphase hatten die Moskitos mehrfach die Entscheidung auf der Kelle, während die Gäste in der Overtime die besseren Chancen hatten. Die Aberkennung des vermeintlichen Siegtreffers zum Ende der Verlängerung konnte Danny Albrecht nicht nachvollziehen, zumal er sich die Penaltylotterie gerne erspart hätte.

Ansonsten sah der Essener Trainer das, was er in den letzten Heimspielen bei seinem Team vermisst hatte: „Leidenschaft und Wille waren da. Aber Herne hatte zuletzt zwei Siege, das hat man gemerkt.“

  • ESC Moskitos Essen – Herner EV 3:2 (0:0, 2:1, 0:1, 0:0, 1:0).
  • Tore: 1:0 (32:03) Cornett (Stelzmann/Mannes), 2:0 (36:00) Fern (Zolmanis/Otten), 2:1 (36:43) Lundh Hahnebeck (Heyer/Schmitz), 2:2 (49:32) Snetsinger (Eriksson), 3:2 (65:00, Penalty) Frick.
  • Strafminuten: Essen 10 – Herne 10.