Herne. Für Westfalia Hernes Trainer Christian Knappmann hatte der Schiedsrichter großen Anteil an der 1:2-Niederlage gegen den FC Iserlohn. Bis zur 84. Minute hatte der SCW geführt.

Westfalia Herne hat am 13. Spieltag der Westfalenliga 2 die erste Heimniederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann unterlag dem FC Iserlohn nach 1:0-Pausenführung noch mit 1:2 und rutschte in der Tabelle auf Platz acht ab. Der Coach warf Schiedsrichter Yannick Rupert (Dortmund) vor, in der Schlussphase starken Einfluss auf das Spiel genommen zu haben.

Bis zur 84. Minute führte der SCW mit 1:0. Die Gäste drückten in der Schlussphase auf den Ausgleich, ihr Angriff war aber eigentlich beendet, die Situation vorbei, der Ball ruhte. Dann aber pfiff Rupert für alle überraschend Freistoß für Iserlohn, ein Herner Spieler hatte wohl gemeckert. Christian Knappmann konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen.

Nach dem 1:1 ist Westfalia Herne in Unterzahl

„Ich weiß nicht, warum man da Freistoß gibt, weil ein Spieler meckert“, so der Westfalia-Trainer. „Dann gibt es Gelb für den Spieler, eine persönliche Verwarnung, aber dann gibt es keinen Freistoß.“ Es gebe schließlich für Zeitspiel vom Torwart - ebenfalls eine Unsportlichkeit - eine Gelbe Karte, aber keinen Elfmeter.

Aus dem Freistoß resultierte der Ausgleichstreffer der Gäste durch Joel Westheide. Zu allem Übel zeigte der Unparteiische noch vor dem Anstoß der Gastgeber Marcus Piossek wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte. Knappmann dazu: „Das setzt dem Ganzen die Krone auf.“ Piossek habe ihm gesagt, er habe wohl diskutiert, aber nicht gemeckert. „Da vertraue ich meinem Freund, meinem Sportlichen Leiter und meinem Spieler. Ob man dann, nachdem man davor so eine Entscheidung getroffen hat, auch noch Gelb geben muss...“

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Auf jeden Fall waren die Geschehnisse der 84. Minute der Knackpunkt der Partie. Nach dem Ausgleich machte Iserlohn weiter Druck, vergab zunächst aber seine Chancen - bis zur fünften Minute der Nachspielzeit. Da hatte die Westfalia einen Eckstoß nicht weit genug geklärt, Bircan Calik setzte den Ball aus dem Rückraum unhaltbar zum Siegtreffer des FCI in den Winkel (90.+5).

Die Gastgeber waren stark ins Spiel gestartet. Collins Agita setzte sich vor dem Führungstreffer schön auf der rechten Angriffsseite gegen Yllnor Tahiri durch, der ihn nur mit einem Foul stoppen konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Torjäger Maurice Bank mit seinem zwölften Saisontreffer sicher zum 1:0 (8.).

Bank war an jeder gefährlichen Situation für die Gastgeber beteiligt: Agita flankte auf den Stürmer, aber Banks Kopfball ging drüber (22.). Dann scheiterte der Goalgetter an Iserlohns Keeper Daniel Dreesen (25.), eine Hereingabe von Tokiya Monno verpasste Bank nur knapp (38.), mit einem Kopfball nach Flanke von Samir Bouachria verfehlte er das Tor wieder (41.).

Die Gäste waren mit Westfalia Hernes 1:0-Führung zur Pause gut bedient, sie hatten bis dahin kaum einmal Torgefahr entwickelt. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Knappmann-Elf zunächst am Drücker. Collins Agita hatte nach starker Einzelaktion die Chance aufs 2:0, sein Schuss krachte aber an die Unterkante der Latte (53.). Danach kamen die Gäste immer besser ins Spiel und vergaben schon vor dem Ausgleich mehrere gute Gelegenheiten. Die starke zweite Hälfte der Gäste erkannte Knappmann auch an. Aber: „Für mich hat das einen sehr faden Beigeschmack“, so der SCW-Trainer.

  • Tore: 1:0 Maurice Bank (8., FE), 1:1 Joel Westheide (84.), 1:2 Bircan Calik (90.+5)
  • Westfalia Herne: Dudek; Cetin (90.+3 Lepinski), Silaj, Piossek, Monno (58. Tome/71. Berberoglu), Bank (90.+1 Crnogorac), Cosgun (88. Shigeno), Boachria, Dobrovolkyi, Cisse, Agita

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