Herne. Erst in der Verlängerung wird das Derby Moskitos Essen gegen Herner EV dramatisch. Herne punktet, obwohl Dirk Schmitz die Spieler ausgehen.

Es war ein umkämpftes Derby und es hatte mit fast 2500 Zuschauern auch die passende Kulisse. 1:2 verlor der Herner EV am Sonntagabend nach Penalties gegen die Moskitos Essen. Dem Evergreen der Eishockey-Oberliga Nord zwischen den Erzrivalen Herne und Essen fehlte allerdings über weite Strecken die spielerische Klasse früherer Jahre.

Was wohl auch an der personellen Situation auf beiden Seiten lag. HEV-Trainer Dirk Schmitz fehlten am Sonntag mit Nicklas Müller, Justus Meyl, Valentin Pfeifer, Matteo Stöhr und Benedikt Bürgelt gleich fünf verletzte oder erkrankte Akteure und Unterstützung durch die Kooperationspartner Krefeld und Iserlohn ist derzeit nur freitags zu erwarten.

Auch Moskito-Coach Danny Albrecht musste vor der Rückkehr an seine langjährige Wirkungsstäte die Reihen umstellen. Außer Enrico Saccomani (verletzt) und Alexej Dmitriev (krank) fehlte den Gästen mit Sandis Zolmanis ein weiterer Schlüsselspieler in der Offensive – der Lette hatte sich am Freitag gegen Duisburg eine Spieldauerdisziplinarstrafe eingehandelt. Mit 17 gegen 13 Feldspielern sprach die Quantität dennoch zugunsten der Moskitos.

Moskitos Essen bringen ihre Vorteile nicht aufs Eis

Die brachten diesen Vorteil aber vor allem im ersten Drittel nicht aufs Eis. Stattdessen erspielten sich die Miners vom Start weg mehrere gute Gelegenheiten. Dementsprechend unzufrieden war Danny Albrecht mit den ersten 20 Minuten: „Wir haben zu viele Großchancen der Herner zugelassen. Erst im zweiten Drittel wurde es besser.“

Da hatten die Gäste ein klares Chancenplus und mit Ralf Rinke auch einen abschlussstarken Knipser, der zur Essener Führung traf. Die hielt jedoch nicht lange, weil Samuel Eriksson gleich die erste Herner Überzahl nutzte.

Albrecht: „Keiner wollte den Fehler machen“

In seinem Team hatten sich die Reihen mittlerweile weiter gelichtet. Mit Hugo Enock musste der Topverteidiger des HEV vorzeitig in die Kabine und Dirk Schmitz konnte es nicht fassen: „Verdacht auf Gehirnerschütterung. Das wäre dann seine zweite in zweieinhalb Wochen.“

Herner EV gegen Moskitos Essen
2500 Fans sahen das Derby am Herner Gysenberg. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Das verbliebene Herner Dutzend wehrte sich aber leidenschaftlich und brachte trotz zweier Strafzeiten in den Schlussminuten den einen Punkt über die Ziellinie. Am Ende vergaben die Moskitos die Chance auf den Dreier auch durch ihr mäßiges Überzahlspiel, gingen ansonsten auch nicht mehr volles Risiko. „Im letzten Drittel war es eher ein Abtasten. Keiner wollte den Fehler machen“, erklärte Danny Albrecht hinterher.

Drama erst in der Verlängerung

Dramatisch wurde das Derby erst in der Verlängerung. Doch mit David Miserotti-Böttcher auf der einen und Justus Roth auf der anderen Seite verhinderten zwei starke Torhüter weitere Einschläge.

Erst im Penaltyschießen und nach fast dreistündiger Bruttospielzeit einschließlich der Ehrung für HEV-Kapitän Michél Ackers nach 500 Einsätzen im grün-weiß-roten Trikot machte Fabio Frick den Deckel zugunsten der Gäste drauf. Zuvor hatten Ralf Rinke und der Herner Niko Ahoniemi getroffen.

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Herne blieb ein Punkt und die Komplimente des Siegers. „Ein aufopferungsvoller Gegner, der es uns sehr schwer gemacht hat“, meinte Danny Albrecht anerkennend und Dirk Schmitz kam zum gleichen Fazit: „Ich bin megastolz und ziehe den Hut vor den Jungs.“

  • Herner EV – Moskitos Essen 1:2 (0:0, 1:1, 0:0) n. P.
  • Tore: 0:1 (28:26) Rinke (Biezais/Boos), 1:1 (36:25, 5-4) Eriksson (Ahoniemi/Zernikel), 1:2 (65:00, Penalty) Frick.
  • Strafminuten: Herne 8 – Essen 8.

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