Herne. Der FC Marokko Herne hat die Tabellenführung übernommen. In den kommenden Wochen geht es gegen Topteams - „genau die Mannschaften, die wir lieben.“
- Am siebten Spieltag hat der FC Marokko Herne die Tabellenführung übernommen
- In der Fußball-Bezirksliga 9 stehen Topspiele an
- „Der Kader war noch nie so jung wie jetzt“, sagt Vorsitzender Mustafa Mokhtari
Bislang bewegte sich der FC Marokko Herne im Windschatten der als Favoriten geltenden Teams der Bezirksliga 9, wie Herne-Süd, SV Horst 08 oder FC 96 Recklinghausen. Spätestens seit dem siebten Spieltag allerdings ist das Versteckspiel vorbei. Der FCM hat mit dem 5:2-Erfolg beim BV Rentfort und Patzern der Konkurrenz die Tabellenspitze übernommen. Und diese will er nun auch nicht mehr so schnell wieder hergeben.
Seit der selbst definierten „Eingewöhnungszeit“ an den ersten drei Spieltagen (1 Sieg, 1 Remis, 1 Niederlage) fühlt man sich beim Aufsteiger in der Bahn. Dass man das Zeug hat, vorne mitzumischen, davon zeigte man sich von Beginn an überzeugt. „Qualität setzt sich am Ende immer durch, es gibt keine Zufälle“, philosophiert Vorsitzender Mustafa Mokhtari.
FC Marokko Herne: Der aktuelle Kader ist die Grundlage für den Erfolg
Grundlage des Erfolgswegs ist der aktuelle Kader des Bezirksliga-Spitzenreiters. „Wir haben einen Dreißiger-Kader“, erklärt Mokhtari, „in dem die Ersatzspieler genauso gut sind wie die erste Elf. Außerdem war unser Kader noch nie so jung wie jetzt.“ Ein Schlüsselspieler war der zuletzt hinzugestoßene Reda Fenni (23), der mit sieben Treffern in vier Spielen (plus zwei Tore im Kreispokal) von Minute eins an zündete.
Mit Mohamed Oqayl gab in Rentfort nun ein weiteres potenzielles Vereins-Juwel sein Debüt. „Das ist der Beckenbauer persönlich“, schwärmt der Klub-Chef bereits über den neuen Innenverteidiger. „Der spielt einen lässigen Fußball, seine Denkweise und die Fähigkeit ein Spiel zu lesen, sind herausragend.“ Dabei ist Oqayl ebenfalls eben erst 23 geworden. Weitere mögliche Puzzlestücke hält der FC noch in der Hinterhand. Eine Entwicklung, in der Mokhtari als Lenker aufblüht: „Wenn man bedenkt, dass man mit solchen Spielern noch die nächsten fünf Jahre arbeiten kann, das macht den Vorsitzenden schon sehr glücklich.“ Außerdem: „Der Trainer leistet zudem gute Arbeit“, sagt der Vorsitzende über Aissam Barroudi.
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Sonntag kommt der Tabellensechste VfB Waltrop
Platz eins nach sieben Spieltagen ist dabei zunächst nur eine Momentaufnahme. Zu Hause gegen den Tabellensechsten VfB Waltrop (So., 15 Uhr, Voßnacken) will man die Spitze auf jeden Fall verteidigen, ehe dann ein richtungsweisender Monat folgt. Denn im Oktober stehen für den FC die Begegnungen gegen die gesammelte Top-Konkurrenz, FC 96 Recklinghausen (4.), SC Hassel (2.) und Herne-Süd (3.), auf dem Plan. „Genau die Mannschaften, die wir lieben“, blickt Mustafa Mokhtari vergnügt voraus. „Darauf freuen wir uns.“ Und das Ziel? „Neun Punkte natürlich“, so Mokhtari.
Bis zum Winter möchte man nämlich an der Tabellenspitze bleiben. Man genießt die Situation und sieht sich bestätigt in seinen Einschätzungen. „Wir wollten oben angreifen und nicht im Mittelfeld der Tabelle herumgurken“, erinnert der Vorsitzende an seine Aussagen vor Saisonbeginn. Lehrgeld zahlen musste das Team nur am Anfang, als etwa gegen Mitaufsteiger Bulmke ein 4:1-Vorsprung noch verspielt wurde (4:4). Oder als man Hessler 06 den bislang einzigen Saisonsieg gestattete (1:3). Seitdem blieb der FC Marokko viermal hintereinander siegreich.
RSV Holthausen ist der nächste Gegner im Kreispokal
Einen Makel zeigte die Partie in Rentfort aber auch auf. „Wir passen uns leider stark dem Gegner an“, bedauert Mokhtari auch. Was man gegen Rentfort an Möglichkeiten ausgelassen habe, sei schon „unverschämt“ gewesen. „Aber das ist oft gegen schwache Gegner zu sehen. Da verlieren die Jungs dann auch oft die Lust und hängen sich nicht mehr ganz so rein, wenn man schon 4:1 führt.“ Gegen starke Gegner hingegen sei man auf der Höhe. „Dann entwickelt die Mannschaft volle Power.“
Der Oktober dürfte also Power versprechen, schließlich warten die Besten der Liga auf den FC Marokko. Garniert mit einem kleinen Bonbon zwischendurch, wenn es nämlich in der zweiten Kreispokalrunde (2.10., 19 Uhr, Bladenhorster Straße) zum A-Ligisten RSV Holthausen geht. Dorthin sind vor der Saison ganze 15 Spieler des FC Marokko gewechselt. Das Duell mit der eigenen Filiale ist entsprechend auch ein Besonderes für den FCM.
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