Wanne-Eickel. Der Herner Kreispokal-Wettbewerb hat in der ersten Runde schon seine erste faustdicke Überraschung. Zumindest in dieser Höhe war der 5:0-Sieg des SV Wanne 11 über Westfalenligist SV Sodingen nicht abzusehen.

Mit dem SV Sodingen hat es den ersten Westfalenligisten bereits in Runde eins des Krombacher-Kreispokalwettbewerbs erwischt. Beim klassentieferen SV Wanne 11 kassierte der SVS eine deftige 0:5 (0:3)-Schlappe und schied aus dem Wettbewerb aus.

Beim Landesligisten war Durchatmen angesagt, der Pokalcoup war wie Balsam für die Seele. „Heute bin ich sehr zufrieden“, resümierte Trainer Franko Pepe, „das war ich bisher noch nicht.“ Nach vier Spieltagen belegt der SV Wanne 11 in der Liga nach dürftigem Auftakt und mit nur vier Zählern einen Abstiegsplatz. „Wir hatten zwar Chancen, aber der Ball wollte oft einfach nicht rein. Ich wünschte, wir hätten einen von heute schon am Sonntag gemacht.“ Beim 0:1 in Harpen jedoch ging Wanne 11 leer aus.

SV Wanne 11: „Unsere Rückwärtsbewegung war wirklich gut“

Umso kräftiger schlug die Pepe-Elf gegen Sodingen zu. Ali Al Hussein köpfte zunächst einen Eckball in die Maschen hinter SVS-Ersatzkeeper Tymur Fazilov. Wenig später nahm er einen Pass von Hakan Oeztürk hinter die Sodinger Abwehrkette dankbar auf und erhöhte auf 2:0. Als der rundum überzeugende Oeztürk dann selbst auch noch das 3:0 per Traum-Freistoß vor der Pause besorgte, schien der Drops vorzeitig gelutscht.

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„Uns war klar, dass wir das Tempo noch einmal anziehen müssen, wir haben uns in der Kabine nochmal zusammengerauft“, beschreibt SVS-Coach Jimmy Thimm das Pausentreffen. „Wir wollten das Drehmoment höher ziehen.“ Der Geschwindigkeitsvorteil der Gäste verpuffte jedoch wirkungslos, da sich die Wanner schlicht nicht überrumpeln ließen. „Unsere Rückwärtsbewegung war wirklich gut“, lobte Franko Pepe.

Obwohl Sodingen alles in die Waagschale warf, und Thimm mit Herrmann, Sosa und Aweimer drei Stammkräfte auf einmal ins Spiel warf, um den offensiven Druck weiter zu erhöhen, fehlte den Gästen die Durchschlagskraft. Es dauerte bis zur 80. Spielminute, als Marcel Herrmann überhaupt den ersten Sodinger Torschuss der zweiten Hälfte abfeuerte. Im Gegenzug war es dann Amine Ennaji, der einen Spielzug über die rechte Seite am Fünfmeterraum zum 4:0 ins Netz hämmerte. Den Endstand besorgte schließlich Toni Curic mit der letzten Aktion des Spiels per Freistoß an der Strafraumkante.

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In der Tatsache, dass man die Startelf auf gleich sieben Positionen gegenüber des Ligaspiels in Hohenlimburg verändert hatte, wollte Jimmy Thimm nicht den Grund für das Debakel suchen. „Manch einer hatte den Eindruck, wir würden den Pokal einfach abschenken. Nein, definitiv nicht“, unterstrich Sodingens Trainer. „Wir wollen die Leistung verteilen, und nicht immer dieselben 13, 14, 15 Spieler spielen lassen, bei so einem großen Kader.“ Und dass die Jungs aus der zweiten Reihe nicht wollten und nicht alles probiert haben, das konnte und wollte auch Thimm ihnen nicht vorwerfen.

Der SV Wanne 11 war an diesem Pokalabend vielmehr ein Gegner, der sich bestens eingestellt präsentierte. Feierlaune in Crange: „Der Knoten scheint geplatzt“, freute sich Franko Pepe nach dem Abpfiff.

So haben sie gespielt:

  • Tore: 1:0 (16.) Al Hussein, 2:0 (37.) Al Hussein, 3:0 (40.) Oeztürk, 4:0 (80.) Ennaji, 5:0 (90.) Curic
  • SV Wanne 11: M. Maiwald; Fink (77. S. Maiwald), Al Hussein (86. Oberc), Curic, Närdemann, Koymali (63. Akbaba), Oeztürk (81. Tolios), Ateghang, Özatas, Aydinli (73. Aydinli), Ennaji.
  • SV Sodingen: Fazilov; Martinez; Flaczek, Felber (77. Kordt), Latrach, Ojiako (57. Aweimer), Matuszak, Osawe (73. Kocyigit), Friesen, Galagoussis (57. Sosa), Wißing (57. Herrmann)

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