Herne. Nach über 20 Jahren zieht sich Marek Piotrowski als Trainer beim Herner TC zurück. Seine Nachfolgerin hat internationale Erfahrung und eine klare Spielidee.
Schon als sich die Mannschaft im City-Center in Herne zum ersten Mal präsentierte, fiel etwas ins Auge. Dass sich der Kader des Herner TC zu jeder Saison ziemlich verändert, die Fans neue Gesichter und Namen kennenlernen müssen, gehört dazu. Aber zwischen all den neuen Spielerinnen stand in den vergangenen gut 20 Jahren auch immer eine unveränderliche Größe: Marek Piotrowski. Am vergangenen Wochenende trat aber nicht der 65-Jährige zusammen mit dem Damen-Bundesligisten auf die kleine Bühne. Und auch im Alltagsgeschäft in der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) macht der gebürtige Pole einen Schritt zurück.
Ganz verschwinden wird Piotrowski nicht. Auch wenn er in dieser Saison nicht mehr der Headcoach des Herner TC sein wird. Als Co-Trainer und Sportlicher Direktor bleibt er dem Deutschen Meister von 2019 aber erhalten. Seine Nachfolgerin stand bereits seit einiger Zeit in den Startlöchern. Seit gut einer Woche ist Jelena Skerovic nun in Herne. Nicht viel Zeit, um ihr neues Team kennenzulernen. „Bislang war es aber eine positive Erfahrung und ich glaube, zwischen den Spielerinnen herrscht schon eine gute Chemie“, sagt sie über ihre ersten Eindrücke.
HTC-Headcoach Jelena Skerovic: „Chemie ist wichtig“
Auf internationalem Parkett kennt sich die 43-jährige Montenegrinerin gut aus. In ihrer aktiven Spielerinnen-Karriere war sie mit diversen Teams zehn Jahre lang Stammgast im Eurocup, trainiert seit 2019 die Nationalmannschaft von Montenegro. Und jetzt den Herner TC. Auf was für eine Trainerin müssen sich die Spielerinnen denn nun einstellen? „Ich bin fordernd, präzise und ambitioniert“, sagt sie über sich selbst. „Für mich ist es wichtig, dass das Team Chemie hat, dann kommt alles andere schneller und einfacher.“
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Und genau darum geht es ihr. Das Team schnellstmöglich zu einer Einheit zu formen. So wichtig für sie auch die Vorbereitung mit Testspielen und vielen Trainingseinheiten ist, so sehr freut sich Skerovic schon auf die ersten Saison-Spiele. Bis dahin will sie ihre Art zu spielen möglichst allen eingeimpft haben. „Ich möchte, dass sie nicht aufgeben und sich auch durch harte Momente kämpfen“, sagt sie. „So formen wir eine Kämpfer-Mentalität und ein Nie-Aufgeben-Wollen. Das ist für mich wichtig.“
Der Kader des HTC für die Saison 2024/25
Claire Parisi (vorher Bordeaux Ballistics), Kasey Kidwell, Tetiana Tkachenko, Rowie Jongeling (Hannover Luchse), Silja Viita (Vimpelin Veto), Aldona Morawiec, Paige Robinson, Melina Reich, Clara Bielefeld, Sophia Müller (Metropolitain Girls Herne/Recklinghausen), Alison Day (Oakland Wolves), Darcy Rees (Essex Rebels); Headcoach: Jelena Skerovic, Co-Trainer: Marek Piotrowski
Auch in dieser Phase kann sie sich weiterhin auf die Ratschläge von Marek Piotrowski verlassen. „Ich habe eine gute Kommunikation mit ihm. Ich glaube, wir haben eine gute Verbindung. Ich mag es ohnehin, Ideen mit meinen Assistants zu teilen und auf ihre zu hören. Am Ende bin ich es aber, die die letzte Entscheidung trifft. Das ist nun mal der Job eines Headcoachs.“
Der Herner TC verfolgt nun eine offensive Spielidee
Dazu gehört auch, eine eigene Spielidee zu entwickeln. Verständlicherweise will sich Skerovic noch nicht in ihr Taktikbuch schauen lassen, aber einen kleinen Hinweis kann sie schon geben. „Natürlich ist die Defense wichtig. Aber es gibt ja ein Sprichwort: ‚Gute Defense, aber bessere Offense.‘“
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