Herne. Der SV Sodingen führt bis in die Nachspielzeit. Dann gleichen die Gäste aus - und benehmen sich daneben.

Nur Sekunden trennten den SV Sodingen vom ersten Westfalenliga-Heimsieg in der noch jungen Saison. Die geplanten vier Minuten Nachspielzeit im Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion im Spiel gegen den TuS Erndtebrück waren bereits um, Sodingen führte mit 1:0. Es lief bereits die 96. Spielminute, da ging auf den letzten Metern die Konzentration verloren und die Gäste aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein konnten ausgleichen.

Für unschöne Momente sorgte Erndtebrücks Benedikt Brusch mit heftigen Schimpftiraden nach dem Abpfiff in Richtung Sodinger Bank. Seine verbalen Entgleisungen und obszönen Gesten blieben jedoch ungestraft. „Sich freuen, jubeln, alles okay“, kommentierte Jimmy Thimm. „Aber Beleidigungen und obszöne Gesten haben da nichts zu suchen.“

SV Sodingen befreit sich nach 25 Minuten aus Umklammerung

Nach Beruhigung aller Gemüter beurteilte Sodingens Co-Trainer die Situation zum eigenen Ligastart schon wieder entspannt: „Wir sind im Soll.“ Davon, dass Erndtebrück als noch punktloser Gegner anreiste, ließ man sich beim SVS nicht beirren. „Das ist kein Fallobst“, unterstrich Co-Trainer Jimmy Thimm, „sondern immer noch eine absolute Topmannschaft. Sie sind halt schlecht gestartet.“

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So kam es wie erwartet. Die Gäste übernahmen das Kommando im Spiel, bestimmten das Spielgeschehen, blieben aber vor dem Tor ungefährlich. Sodingen konnte sich erst nach etwa 25 Minuten aus der Umklammerung leicht lösen, als Marcel Herrmann seine erste Szene in der Box bekam, seinen Volley aber deutlich am Tor vorbeizielte.

In der Vorbereitung der Torgelegenheit war Branko Vasic umgeknickt und musste verletzt ausgewechselt werden. Der gerufene Krankenwagen sammelte den Außenverteidiger schließlich in der Halbzeitpause hinter der Tribüne ein. Jimmy Thimm telefonierte nach dem Spiel ein Update herein. „Zum Glück voraussichtlich nichts gebrochen“, berichtete er. Mit einem längeren Ausfall Vasics rechnet er dennoch.

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Zwei Top-Chancen hatte der SVS dann auch noch bis zum Pausenpfiff zu verbuchen. Erst prüfte Ensar Candag per Freistoß TuS-Keeper Oliver Schnitzler. Den folgenden Eckball wollte Julian Stöcker dann ins untere Eck wuchten. Auch hier kam Schnitzler so eben noch heran. Es blieb zur Pause torlos.

Die Führung gelang Sodingen dann aber nach dem Seitenwechsel, als der inzwischen eingewechselte Christo Galagoussis an der Strafraumkante nach innen zog und mit dem zweiten Kontakt ins kurze Eck vollstreckte. Alle Signale standen auf „Heimsieg“. Bis in Minute 96.

  • Tore: 1:0 (57.) Christo Galagoussis, 1:1 (90.+6) Are Wolzenberg.
  • SV Sodingen: Kilic; Martinez, Candag, Flaczek, Vasic (37. Matuszak) – Stöcker, Gökdemir – Kocyigit (65. Galagoussis), Friesen (60. Osawe), Sosa – Herrmann (90.+5 Wißing).

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